Zweiradfahrer erleidet schwere Verletzungen
Eine kurze Unaufmerksamkeit kann im Straßenverkehr bereits große Konsequenzen haben. So geschehen am Freitagnachmittag in der Wiblinger Allee in Ulm. Eine 18-jährige VW-Fahrerin war auf der Wiblinger Allee in Richtung Wiblingen unterwegs und wollte von der rechten Fahrspur auf die linke Spur wechseln. Hierbei übersah die junge Frau einen 60 Jahre alten Motorrollerfahrer, welcher sich bereits auf der linken Spur befand. Das Zweirad und der VW Golf kollidierten und der Rollerfahrer stürzte auf die Fahrbahn. Hierbei zog sich der Mann schwere Verletzungen zu und musste zur ärztlichen Versorgung in eine Klinik eingeliefert werden. Auch die Autofahrerin musste ärztlich versorgt werden, sie erlitt einen Schock. Bei dem Unfall entstand ein Sachschaden von gut 5000 Euro. (az) Neu Ulm Natürlich ist er kein Politprofi, das gibt Johannes Hecht freimütig zu. Der FDP gehört er erst seit zwei Jahren an. Doch das mit dem Profitum soll sich ändern, denn er möchte für seine Partei in den Landtag einziehen. Dass er im Alter von 61 Jahren als Spätberufener einen Platz im Maximilianeum anstrebt, sieht er vielmehr als Vorteil an: „Wir haben zu oft Berufspolitiker, wir brauchen Leute aus dem normalen Leben“, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. Als Vater von fünf Kindern wisse er sehr viel von diesem Leben. Das bestand bisher vor allem daraus, Geld für die Familie zu verdienen. Jetzt, wo die Kinder erwachsen sind, verfügt er über die nötige Zeit, sich politisch zu engagieren. Das hält er geradezu für eine Berufung, denn „es ist die gute Pflicht aller Bürger, der Gesellschaft etwas zurückzugeben“. Zumal ein Politiker mit Kindern anders denke als einer ohne.
Auch wenn Johannes Hecht erst jetzt so richtig in die Politik einsteigt, die ihm im Wahlkampf eine Menge Termine beschert, so hat er sich schon immer dafür interessiert und bei den Freien Demokraten sozusagen freiberuflich mitgearbeitet. Zuletzt hat er sich auch im Bündnis „Landkreis? Ja bitte“, das früher „Nuxit? So geht’s net!“hieß, engagiert, denn das berührt zwei von Hechts Kernanliegen. Er möchte einen starken Landkreis behalten, denn nur so könne einem allzu starken, von ihm als „zentralistisch“empfundenen Staat entgegengetreten werden. Deshalb sollten auf die unteren politischen Ebenen mehr Entscheidungsmöglichkeiten verlagert werden. „Im Mittelpunkt steht bei uns viel zu sehr der starke Staat und nicht der Mensch“, davon ist Hecht überzeugt. Das Individuum müsse mehr Möglichkeiten haben, „im Fahrersitz des Lebens“zu bleiben. Deshalb ärgert er sich darüber,
dass in Neu-Ulm die Bemühungen um ein Volksbegehren und einen Volksentscheid „mit Verwaltungstricks ausgehebelt wurden“.
Er wünscht sich mehr direkte Einflussmöglichkeiten der Menschen auf die Politik. Viel zu sehr werde in diesem Land „von oben herab“regiert – und das führe in ein gefährliches Fahrwasser, wenn es gelte, die Herausforderungen zu bewältigen, welche „die neue Zeit“, wie er es nennt, mit sich bringt. Dazu gehören für Hecht die Möglichkeiten der Digitalisierung und
der künstlichen Intelligenz. Da gelte es rechtzeitig, das Individuum zu stärken „und es nicht weiter zu regulieren“. Nach Ansicht von Hecht müssten ferner Beschränkungen für Forschungen und Wirtschaft aufgehoben werden: „Ideen ersticken unter Vorschriften.“Das führe auch dazu, dass Weltunternehmen wie Google und Amazon eben nicht in Deutschland entstanden seien, sondern in den USA: „So was will ich auch hier in Deutschland.“
Als einen wesentlichen Grund, in die Politik einzusteigen, nennt er
das Erstarken der AfD. Deshalb sei es wichtig, eine Partei wie die FDP zu stärken, die stets stabilisierend gewirkt habe. Mit Unbehagen verfolgt Hecht, wie sich die Debattenkultur im Land verändert hat. Da wird seiner Ansicht nach viel zu sehr mit den Kategorien Gut und Böse argumentiert: „Man darf nicht immer den mit der anderen Meinung fertigmachen, das ist schädlich und verhindert eine sachliche Diskussion.“Im Grunde genommen fordert Hecht, übrigens ein begeisterter Radler, freie Fahrt für die Vernunft.