Sägen für Senden
Das neue Konzept rund um das Bürgerhaus mit Bauernmarkt und Streetfood-Ständen geht voll auf. Was diesmal alles geboten war
Senden Ein vielseitiges Angebot präsentierten die Sendener Geschäftsleute am Wochenende bei der Gewerbeschau im Bürgerhaus. 40 Aussteller lockten an beiden Tagen zahlreiche Besucher in die Innenstadt. Der Gewerbeverband IHGV plant nun, eine solche Schau alle drei Jahre zu organisieren. Die letzte hatte vor fünf Jahren stattgefunden.
„Es ist sogar besser gelaufen als erwartet“, sagte IHGV-Vorsitzender Stefan Lehmann am Sonntagnachmittag, als sich Hunderte von Interessierten im Bürgerhaus über Dienstleistungen und Sortimente der Aussteller informierten. Das neue Konzept mit Bauernmarkt und Streetfood-Ständen im Außenbereich komme offensichtlich sehr gut an, so Lehmann. Das bestätigte Katja Ölberger, Nebenerwerbs-Landwirtin und mitverantwortlich für die Organisation des Marktes. „Wir arbeiten alle sehr gut zusammen. Ich war überrascht, dass schon am Samstag so viele Leute da waren.“
Ein besonderer Anziehungspunkt auf dem Marktplatz vor dem Bürgerhaus waren die beiden wuscheligen Alpakas vom Alpakahof in Ludwigsfeld. Besitzer Werner Maurer hatte am Mittag allerdings seinen Stoff-Pavillon samt Wollprodukten weggeräumt – der zuweilen heftigen Windböen wegen. Schließlich hatte die Aussteller am Mittag eine Sturmwarnung erreicht, alle hofften, dass das Wetter möglichst lange ruhig bleibt. Das tat es immerhin bis zum späteren Nachmittag, es war sogar sonnig, sodass viele Hungrige an den Tischen im Streetfood-Bereich Platz nahmen.
Im Erdgeschoß des Bürgerhauses herrschte reges Treiben und ebenfalls ein bunter Branchenmix. Konsumenten konnten sich über so manche Neuheit informieren und sie sogar testen. Etwa ein Rudergerät, das nicht nur die Muskeln trainiert, sondern den Sportler gleichzeitig mit einem virtuellen Spiel am Bildschirm motiviert. „Die Zugkraft des Ruderers steuert den Pfeil zur Zielscheibe“, erklärte Standin- haber Klaus Edling das Gerät. Ob Accessoires, Kosmetik, Ernährung, Versicherungen oder Brandschutz – unterschiedlichste Anbieter aus Senden und Umgebung waren mit dabei. Viele Blicke zogen auch die Autos, Motorräder und motorisierten Rasenmäher auf sich, die auf dem alten Marktplatz bereitstanden. Dort konnten die Besucher außerdem beobachten, wie SägeKünstler Igor Loskutow nach und nach eine Skulptur aus einem großen Holzblock formte. „Man trifft hier eben auf Leute, die sonst nicht ins Autohaus kommen“, erklärte Geschäftsmann Bernd Mack die Resonanz der Besucher.
Deutlich ruhiger ging es hingegen im Obergeschoß des Bürgerhauses zu. Dort waren Betriebe vertreten, die über ihre Ausbildungsmöglichkeiten informierten. „Wir hatte ein paar ernsthafte Interessenten hier“, berichtete Franziska Reinhardt vom Sendener Unternehmen Bredent, doch das Gros der Besucher sei eben nicht in Sachen Ausbildung unterwegs. „Das Interesse ist dezent“, formulierte es Ovest Dutschak, Personalleiter bei Möbel Inhofer, „aber es ist doch wichtig, dass man dabei ist, die Leute registrieren es schon“. Christian Kneer vom Pflegeanbieter Soleo meinte: „Es wäre gut, wenn so was hier öfter stattfände.“
Auch ein Verein war unter den Ausstellern im Bürgerhaus: Der unlängst gegründete Förderverein fürs Sendener Schwimmbad, der über seine Ziele informierte. „Wir haben auch ein paar Mitgliederanträge verteilt“, freute sich Vorstandsmitglied Wolfgang Ohno.
Viele Informationen gab es über die Stadt Senden und ihre Möglichkeiten: „Wir klären hier über die kommunalen Aufgaben auf“, sagte Helmut Rogg vom Team der Stadtverwaltung. Institutionen wie Seniorentreff und Wirtschaftsschule wurden dort vorgestellt, ebenso aber Zukunftspläne und Chancen der Kommune, wie beispielsweise die Neugestaltung der Innenstadt.
Weitere Bilder von der Gewerbeschau gibt es online unter nuz.de/bilder