Neu-Ulmer Zeitung

Illertisse­n wird zur Feierzone

Die Stadt erwartet zur Musiknacht wieder tausende Besucher – dabei wird ein Rekord aufgestell­t. Und eine Umfrage zeigt: Die Leute wünschen sich mehr Veranstalt­ungen dieser Art

- VON JONATHAN MAYER

Illertisse­n Tausende Menschen drängen sich auf den Straßen, lachen, tanzen und genießen den Abend. Aus nahezu allen Restaurant­s und Bars dringen Lieder aller Musikricht­ungen nach draußen. Einmal jährlich wird die Illertisse­r Innenstadt zur Partymeile, dann wird die Musiknacht gefeiert. Heuer findet die Veranstalt­ung zum vierten Mal statt. Das Datum bleibt dasselbe wie in den vergangene­n Jahren: der 2. Oktober. Denn am Tag danach ist Feiertag.

Susanne Schewetzky vom Kulturamt in Illertisse­n rechnet mit bis zu 5000 Besuchern. „Genau sagen kann man das aber noch nicht.“Im vergangene­n Jahr seien es jedenfalls ähnlich viele gewesen. Aber trotzdem wächst die Musiknacht – allerdings in anderer Hinsicht. In diesem Jahr können die Besucher an 25 Orten feiern – für die Veranstalt­er ein Rekord. Zum Vergleich: Im ersten Jahr beteiligte­n sich noch 19, 2017 dann schon 23 Lokale.

Trotzdem: Der Wegfall zweier Kneipen schmerzt die Organisato­rin. „Die ,Krone‘ und das ,Köhler’s‘ waren immer dabei. Die fehlen uns

Ein Shuttlebus fährt heuer nach Dietenheim

natürlich schon“, sagt Schewetzky. Beide Lokale mussten in diesem Jahr schließen (wir berichtete­n). Die ehemaligen Betreiber des „Köhler’s“sind bei der Musiknacht aber trotzdem dabei: Mit ihrem neuen Konzept werden sie den „Gastraum“in der ehemaligen evangelisc­hen Kirche besuchen. Aus einem umgebauten amerikanis­chen Schulbus heraus verkaufen sie dort Hamburger.

Zwei Lokale fallen aus – aber zwei kommen auch hinzu: Die „WunderBar“eröffnet in den ehemaligen „Dogan Stuben“an der Hirschkreu­zung und der neue Bahnhofski­osk sperrt zum ersten Mal die Pforten auf. Sie bekommen gleich Starthilfe: Mit der Musiknacht will die Stadt den Illertisse­r Gastronome­n unter die Arme greifen, in dem durch ein Konzert Besucher angelockt werden. Schewetzky sagt: „Die Leute gehen dann auch mal in ein Lokal, das sie sonst nicht besuchen, weil ihnen die Musik dort gefällt.“

Dass sich die Bürger solche Veranstalt­ungen wünschen, zeigt eine Online-Umfrage unserer Redaktion. „Sind Nachtschwä­rmer in Illertisse­n gut aufgehoben?“, lautete die Frage. 264 Stimmen wurden abgegeben. Ein Großteil der Teilnehmer (46 Prozent) ist der Auffassung, dass Illertisse­n auf Veranstalt­ungen wie

Musiknacht und Marktplatz-Konzerte angewiesen ist („Nur dann ist was los!“) – und weitere anbieten sollte („Bitte mehr davon.“). Auch, wenn die Umfrage nicht repräsenta­tiv ist, ein Trend zeigt sich dennoch auf: Etwas mehr Trubel könnte Illertisse­n wohl nicht schaden.

Knapp ein Drittel der Stimmen entfiel bei der Umfrage auf die Antwortmög­lichkeit: „Es ist zu wenig geboten.“Nur zehn Prozent finden dagegen, dass das aktuelle Ausgehange­bot in Illertisse­n ausreichen­d ist. Am 2. Oktober sollen die Nachtschwä­rmer auf ihre Kosten kommen: In 25 Lokalen sind am Abend laut Schewetzky nahezu alle Musik-

stile vertreten: Latin Pop, Charts, Klassik, Rock, sogar Karaoke gibt es. Sie sagt: „Da ist für jeden was dabei.“Das ausgewogen­e Angebot sei der Grund, warum die Musiknacht bei den Besuchern so gut ankommt. Um die kümmern sich die Gastronome­n wie in den vergangene­n Jahren selbst. Die Stadt bietet einen Zuschuss von bis zu 300 Euro an.

Unter den Bands, DJs und Liedermach­ern sind einige, die schon in den vergangene­n Jahren mitgewirkt haben. Beispielsw­eise die Jungen Illertaler, die wieder in der Schranne aufspielen. Aber es gibt auch Neues: Im Jugendhaus spielt die Band Moltke & Mörike aus Langenau, die

bei der Kulturnach­t in Ulm heuer als einer der Hauptacts gehandelt wurde, so Schewetzky. In Illertisse­n gibt es bei der diesjährig­en Musiknacht eine neue Shuttlebus­route.

Im vergangene­n Jahr gab es einen Bus für Illertisse­n und die Ortsteile und einen für Altenstadt. Heuer kommt mit einer Verbindung nach Dietenheim eine dritte Linie dazu. Die Fahrt im Bus ist wie die übrige Veranstalt­ung kostenlos. Es habe schon Anfragen von Bürgern gegeben, ob es eine Verbindung nach Bellenberg oder Babenhause­n geben könne, so Schewetzky. Bisher habe man das aber noch nicht umsetzen können. »Kommentar

 ?? Archivfoto: Alexander Kaya ?? Am 2. Oktober ist es wieder so weit. Dann startet die Musiknacht in Illertisse­n zum mittlerwei­le vierten Mal. Die Stadt erwartet viele Besucher. Für die kommen auch neue Lokale dazu.
Archivfoto: Alexander Kaya Am 2. Oktober ist es wieder so weit. Dann startet die Musiknacht in Illertisse­n zum mittlerwei­le vierten Mal. Die Stadt erwartet viele Besucher. Für die kommen auch neue Lokale dazu.

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