Neu-Ulmer Zeitung

Ein Signal gegen das Kneipenste­rben

- VON JONATHAN MAYER redaktion@nuz.de

Die Illertisse­r sehnen sich nach mehr Möglichkei­ten, abends wegzugehen – das ist das Ergebnis einer Online-Umfrage unserer Redaktion. Repräsenta­tiv ist sie zwar nicht, aber einen Trend zeigt sie schon. Die Mehrheit der Teilnehmer stimmte der Aussage zu, dass nur bei Veranstalt­ungen wie der Musiknacht und den Marktplatz­konzerten in Illertisse­n „was los“sei. Sie wünschten sich deshalb mehrere Events dieser Art.

Ob das von den Entscheidu­ngsträgern in Stadtrat und Rathaus überhaupt gewollt ist, ist allerdings offen. Genauso wie die Fragen, ob und wie sich solche Wünsche umsetzen ließen. Möglicherw­eise wird sich der Stadtrat diesem Thema annehmen. Demnächst geht es wohl um eine Bilanz zur diesjährig­en Konzertser­ie „Live im Sperrbezir­k“. Soll Illertisse­n noch mehr zur Eventstadt werden? Dazu dürften die Meinungen auseinande­rgehen.

Man hat ja schon einiges zu bieten: Mit der Musiknacht legt die Stadt gut vor und tut viel für ihre Bürger, das Umland und ihr

Image. Tausende Besucher sind jährlich am 2. Oktober in Illertisse­n zu Gast. Vor allem die Restaurant­s und Bars sollen von dem Abend profitiere­n, sagt Susanne Schewetzky vom Kulturamt. Ziel sei es gewesen, eine große Veranstalt­ung für die Gastronome­n ins Leben zu rufen. Das ist gelungen: 5000 Besucher machen Illertisse­n zur Partymeile.

Die Musiknacht ist ein Bekenntnis zur hiesigen Gastro-Szene – und eines gegen das Kneipenste­rben, das heuer mit der Krone und dem Köhler’s allein in Illertisse­n zwei bekannte Lokale ereilt hat. Veranstalt­ungen wie die Partynacht können diesen traurigen Trend im Alleingang zwar nicht stoppen, denn Wirte sehen aktuell großen Herausford­erungen entgegen. Aber die Musiknacht kann unterstütz­en – und Starthilfe geben. Das zeigt sich in diesem Jahr, wenn in den ehemaligen „Dogan Stuben“eine Cocktailba­r und am Bahnhof ein Kiosk eröffnen. Inwiefern sie das Illertisse­r Nachtleben dauerhaft bereichern (und ob sie in ihm bestehen), muss sich noch zeigen.

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