Ein Signal gegen das Kneipensterben
Die Illertisser sehnen sich nach mehr Möglichkeiten, abends wegzugehen – das ist das Ergebnis einer Online-Umfrage unserer Redaktion. Repräsentativ ist sie zwar nicht, aber einen Trend zeigt sie schon. Die Mehrheit der Teilnehmer stimmte der Aussage zu, dass nur bei Veranstaltungen wie der Musiknacht und den Marktplatzkonzerten in Illertissen „was los“sei. Sie wünschten sich deshalb mehrere Events dieser Art.
Ob das von den Entscheidungsträgern in Stadtrat und Rathaus überhaupt gewollt ist, ist allerdings offen. Genauso wie die Fragen, ob und wie sich solche Wünsche umsetzen ließen. Möglicherweise wird sich der Stadtrat diesem Thema annehmen. Demnächst geht es wohl um eine Bilanz zur diesjährigen Konzertserie „Live im Sperrbezirk“. Soll Illertissen noch mehr zur Eventstadt werden? Dazu dürften die Meinungen auseinandergehen.
Man hat ja schon einiges zu bieten: Mit der Musiknacht legt die Stadt gut vor und tut viel für ihre Bürger, das Umland und ihr
Image. Tausende Besucher sind jährlich am 2. Oktober in Illertissen zu Gast. Vor allem die Restaurants und Bars sollen von dem Abend profitieren, sagt Susanne Schewetzky vom Kulturamt. Ziel sei es gewesen, eine große Veranstaltung für die Gastronomen ins Leben zu rufen. Das ist gelungen: 5000 Besucher machen Illertissen zur Partymeile.
Die Musiknacht ist ein Bekenntnis zur hiesigen Gastro-Szene – und eines gegen das Kneipensterben, das heuer mit der Krone und dem Köhler’s allein in Illertissen zwei bekannte Lokale ereilt hat. Veranstaltungen wie die Partynacht können diesen traurigen Trend im Alleingang zwar nicht stoppen, denn Wirte sehen aktuell großen Herausforderungen entgegen. Aber die Musiknacht kann unterstützen – und Starthilfe geben. Das zeigt sich in diesem Jahr, wenn in den ehemaligen „Dogan Stuben“eine Cocktailbar und am Bahnhof ein Kiosk eröffnen. Inwiefern sie das Illertisser Nachtleben dauerhaft bereichern (und ob sie in ihm bestehen), muss sich noch zeigen.