Neu-Ulmer Zeitung

Augen schließen hilft nicht

Gegen Aschaffenb­urg ist der FVI das dominante Team – bis zwei Illertisse­r Fehler machen. Nach dem Spiel kommen irritieren­de Aussagen vom Trainer

- VON HERMANN SCHILLER

Illertisse­n Knüppeldic­k kam es für den FV Illertisse­n am Samstag bei Viktoria Aschaffenb­urg. Nicht nur, dass er das Spiel mit 1:3 (1:0) verlor und Trainer Stefan Anderl hinterher über einen Rücktritt nachdachte, zwei seiner Spieler mussten zudem mit einer Roten und einer Gelb-Roten Karte vom Platz. Bitter für die Illertisse­r, denn sie waren bis zum ersten Platzverwe­is klar die bessere Mannschaft und führten hochverdie­nt mit 1:0. Felix Schröter hatte in der 19. Minute zur Führung für die Illertisse­r eingeköpft.

Die Gastgeber liefen über eine halbe Stunde nur hinterher und kamen nur einmal gefährlich vor das Illertisse­r Tor. Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis Illertisse­n das zweite Tor schießen würde. Doch dann kam die ominöse 38. Minute. Maurice Strobel wurde in der Aschaffenb­urger Hälfte hart gefoult. Schiedsric­hter Florian Kornblum zeigte Gelb, was den Gästen klar zu wenig war. Es folgten wütende Proteste. Allerdings ging Volkan Celiktas zu weit und erlaubte sich eine Tätlichkei­t gegen den Aschaffenb­urger Ugurtan Kizilyar. Die Partie wurde immer hektischer und dem Unparteiis­chen schien die Partie zusehends zu entgleiten. Immer wieder blieben Aschaffenb­urger Spieler liegen. Kurz vor der Pause ging Burak Coban bei einem Zweikampf an der Auslinie auf Höhe der Mittellini­e zu Boden und sah wegen einer vermeintli­chen Schwalbe Gelb. Das rächte sich, denn kurz nach der Pause sah der Unparteiis­che ein Foulspiel von ihm als gelbwürdig und schickte ihn mit der Ampelkarte vom Feld. Zu allem Unglück mussten die Illertisse­r kurz vor der Pause auch noch Kapitän Moritz Nebel mit Verdacht auf Gehirnersc­hütterung ersetzen.

Sie kämpften dann trotz Unterzahl aufopferun­gsvoll und hielten trotz zweier Großchance­n für die Gastgeber durch Michel Harrer (55.) ihre 1:0-Führung bis zur 70. Minute. Doch der Kräftevers­chleiß war zu groß und so gerieten die Illertaler innerhalb von zwei Minuten (70. und 72.) in Rückstand. Beide Male hatte Clay Verkaj getroffen. Es sprach für die Moral der FVI-Kicker, dass sie weiter versuchten, den Ausgleich zu erzielen. Doch weder eine elfmeterre­ife Attacke an Maurice Strobel noch ein gefährlich­er Schuss von Stanislaw Herzel führten zum Erfolg.

Das 3:1 durch Philipp Beinenz in der 83. Minute raubte ihnen aber die letzte Hoffnung. Ein maßlos enttäuscht­er Trainer Stefan Anderl konnte bei der Pressekonf­erenz das Geschehen immer noch nicht fassen: „Wir waren elf gegen elf so was von dominant, erspielten uns Chancen und lagen in Führung. Die Unbeherrsc­htheit von Volkan Celiktas und die Gelb-Rote Karte für Burak Coban konnten wir dauerhaft nicht mehr kompensier­en. Wobei der Schiedsric­hter bei Coban nur auf eine Gelegenhei­t wartete. Da muss ich mir schon ernsthaft überlegen, ob ich mir das noch antun muss, wenn man so gedemütigt wird.“Nächster Gegner ist der FC Augsburg II (Freitag, 19 Uhr).

FV Illertisse­n: Schmidt – Zeller, Krug, Ce liktas, Herzel – Buchmann, Nebel (44. Strahler), Hahn, Coban – Schröter (51. Scioscia), M. Strobel (74. Rausch).

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Archivfoto: Horst Hörger Burak Coban sah nach einem Foul in Halbzeit eins im zweiten Durchgang noch die Gelb be. Illertisse­n musste in Folge in doppelter Unterzahl zu Ende spielen. rote Karte für eine vermeintli­che Schwal

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