Logistikzentrum sorgt für Ärger
Verkehr Die vielen rangierenden Fahrzeuge am Paketverteilzentrum in der Kellmünzer Tennishalle gefallen aber nicht jedem
Kellmünz Schon seit Monaten sorgt die Verkehrssituation am Kellmünzer Steinweg für Verärgerung. Ausgangspunkt dafür ist ein Paketverteilzentrum, dass sich vor rund sechs Monaten in der ehemaligen Tennis- und Squashhalle angesiedelt hat. Seither gibt es regelmäßig Beschwerden darüber, dass die Fahrzeuge des Logistikunternehmens die Straße zuparken und die Durchfahrt behindern. Obwohl die Tennishalle und das Außengelände längst umgebaut sind, stand der Bauantrag zur Nutzungsänderung erst jetzt auf der Tagesordnung der Marktratssitzung.
Planerin Carola Hartberger fasste die Problemstellung zusammen. Der Inhaber Stefan Wassmer betreibt ein Hermes Umschlag- und Auslieferungslager. Bereits früh werden per Lastwagen Container mit Paketen am Verteilzentrum angeliefert. Dann beginnt die Paket-Sortieranlage zu arbeiten, um die einzelnen Sendungen ihrem Zustellungsort zuzuordnen. Kurze Zeit später fahren bis zu 55 Transportfahrzeuge an, um die Päckchen abzuholen und an die Lieferadressen zuzustellen. Gegen Mittag hätten die meisten Transporter das Gelän- de wieder verlassen, hieß es während der Sitzung. Vorwiegend komme es also vormittags zu schwierigen Verkehrssituationen – wegen rangierender Sattelzüge und parkender Fahrzeuge.
Damit die Transporter nicht mehr auf der Straße stehen, seien nun mehr Stellplätze auf dem Firmengelände eingerichtet worden. Zudem sei eine Arbeitskraft eingemorgens stellt worden, die den Verkehrsfluss koordinieren und Verstöße verhindern soll, hieß es. Im Zuge der Umnutzung der Tennishalle wurden zudem Personalräume und eine kleine Werkstatt geschaffen. Die bereits bestehende Hausmeisterwohnung soll beibehalten werden.
Marktrat Christian Saueressig machte aus seiner Verärgerung keinen Hehl. „Das ist eine Frechheit, dass der Bauantrag erst jetzt kommt“, sagte er. Der Bauherr habe alle Richtlinien ignoriert, Grünflächen entfernt und zu Pflasterflächen umgewandelt und gegen den Bebauungsplan verstoßen. „Das ist ein denkbar schlechter Start für ein neues Unternehmen in Kellmünz.“Rat Georg Funke gab zu bedenken, dass die Einfahrt von der Staatsstraße 2031 her gesehen für die Lastwagen zu eng sei. Planerin Hartberger meinte zwar auch, dass es beengt sei – aber dennoch möglich. Laut Zweitem Bürgermeister Helmut Rieder ist das Unternehmen dafür verantwortlich, dass die Parkregelung eingehalten wird. Und Rat Manfred Funke zufolge sind 55 Stellplätze zu wenig. Schließlich müssten auch die Mitarbeiter oder Besucher einen Parkplatz nutzen.
Auch Marktrat Gerhard Steur zeigte sich verärgert darüber, dass der Antrag erst jetzt eingereicht wurde. Im Nachhinein sei es schwierig, geeignete Auflagen zu machen. Rat Mathias Gestle hielt es für wichtig, dass die Ausfahrt des Feuerwehrhauses nicht blockiert wird. Der betreffende Straßenbereich soll durch eine Markierung unzugänglich gemacht werden. Außerdem sind Bäume zwischen den Parkplätzen geplant.
Die Mehrheit der Räte stimmte dem Bauantrag zu.