Bahrain: Ein Jumbo steht im Unterwasser-Park
In Bahrain soll ab dem Sommer dieses Jahres der größte „umweltfreundliche Unterwasser-Themenpark“mehr Touristen anlocken. Unter anderem stoßen Taucher hier auf eine Boeing 747, angeblich das größte jemals versenkte Flugzeug. Auf rund 100 000 Quadratmetern sollen sich um den Jumbo die Replik eines traditionellen PerlenhändlerHauses, Skulpturen und künstliche Korallenbänke gruppieren.
Das ist ja Luxus pur!“, ruft eine Frau mit kupferroten Haaren. Sie lässt sich auf die beheizte Lederbank fallen und schaut durch die Glaswände. „Guck mal, das Panorama. Und da, das ewige Eis. Überwältigend.“Ein Erlebnis soll die Fahrt im Glacier Ride auch sein, der neuen Edel-Seilbahn aufs Kleine Matterhorn bei Zermatt im Schweizer Kanton Wallis. Entworfen wurden die Kabinen von dem Unternehmen Pininfarina, das sonst italienische Sportwagen designt. Vier Gondeln sind mit hunderttausenden Swarovski-Kristallen besetzt. Diese Dekadenz gefällt nicht jedem.
„Typisch Zermatt, total übertrieben, die können sich das ja leisten“, so bekam es Mathias Imoberdorf zu hören. „Aber gerade Asiaten setzen viel auf Qualität“, sagt der 30-jährige Sprecher der Bergbahnen. Besonders der Glasboden der sogenannten Crystal Rides begeistere viele Gäste: „Wie ein Hubschrauberflug, sagen manche.“Das ist übertrieben. Aber wenn nach drei Minuten das Verbundglas aufklart, fällt der Blick entlang der Felswände auf den Gletscher. „Ein Wow-Effekt“, sagt Imoberdorf. Beeindruckender aber ist der Blick durch die Glaswände ringsum – und den bekommt man in jeder Kabine, ohne den Aufpreis von zehn Franken.
Links schaut man auf das MonteRosa-Massiv, rechts auf das Matterhorn, nach hinten auf das Weißhorn. Vorne türmen sich steil die geschichteten Eiswände der Gletscher auf, hellblau leuchtend, braun marmoriert. 60 Millionen Franken, umgerechnet rund 52,9 Millionen Euro, ließen sich die Bergbahnen das neue Gästeerlebnis kosten. „Die Mittelstation Trockener Steg war zuvor ein Flaschenhals“, erklärt Imoberdorf. Besonders abends, wenn die Gäste zurück auf die italienische Seite des Skigebiets wollten, stand man hier bis zu eineinhalb Stunden in der Schlange, um sich dann mit 100 anderen Wintersportlern in eine veraltete Gondel zu zwängen.
Die neue Dreiseilumlaufbahn bringt nun 2000 Skifahrer pro Stunde auf den Gletscher. Die beiden Tragseile halten die Kabinen stabil und ruhig, sie können selbst bei 80 Stundenkilometern Wind noch fahren. Kein unwichtiges Detail, wenn die Stahlseile ab dem zweiten Stützpfeiler 2732 Meter weit frei hängen. Und wenn die Bergstation auf 3821 Metern Höhe liegt – die höchste in Europa, wie die sanfte Frauenstimme aus dem Lautsprecher betont. „Der Bau der Bergstation war die größte Herausforderung“, sagt Imoberdorf. Sie wurde neben der alten Station in den Gipfelgrat betoniert. Die Arbeiter mussten das Material sofort verbauen, oft an einem Seil baumelnd. Und es schneite selbst im Juli. Damit der Beton nicht auskühlte, wurde er mit 65 Grad heißem Wasser angemischt und im Helikopter hochgeflogen.