Schlickenrieder: Wer ist Behle?
Bundestrainer nimmt Kritik mit Humor
Seefeld Langlauf-Bundestrainer Peter Schlickenrieder hat mit Humor auf die kritischen Äußerungen von Jochen Behle reagiert. „Der Herr Behle ist ja berühmt geworden durch den Spruch ,Wo ist Behle?‘, ich würde ihn umdichten: ,Wer ist Behle?‘“, sagte Schlickenrieder am Dienstag bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften im österreichischen Seefeld. „Ich denke, dass er doch schon eine gute Zeit raus ist aus dem engeren Kreis. Darum ist es, glaube ich, schwer zu beurteilen, was wir hier gerade gemeinsam auf die Beine stellen.“
Der frühere Bundestrainer Behle, der für die Langläufer zwischen 2002 und 2012 verantwortlich gewesen war, hatte Zweifel an der Durchsetzungsfähigkeit Schlickenrieders geäußert. „Er ist sicher für das Verkaufen der Sportart, für die Motivation der Richtige“, wird Behle in der am Dienstag zitiert. „Ob er die Durchschlagskraft, die Härte und Konsequenz auch in der anderen Richtung hat, das muss sich zeigen. Da bin ich mir nicht so sicher, ehrlich gesagt.“
„Ich habe den Jochen nach dem Zeitungsartikel angerufen“, sagte Schlickenrieder. „Wenn ihm was Konkretes auffällt, wo er meint, dass ich zu wenig konsequent bin, freue ich mich immer über ein positives Feedback oder ein kritisches Feedback“, sagte er. Er sprach von einem „kreativen Austausch“mit dem 58-Jährigen.
Die deutschen Langläufer können derzeit in der Weltspitze ganz vorne nicht mithalten und zählen in Seefeld nicht zu den Medaillenfavoriten. Am Dienstag zeigten die Langläuferinnen im Zehn-KilometerRennen in der klassischen Technik jedoch einen positiven Trend. Bundestrainer Peter Schlickenrieder verfolgt einen langfristigen Plan und will sein Team vor allem mit Blick auf die Heim-WM in Oberstdorf 2021 und die Olympischen Winterspiele in Peking ein Jahr später aufbauen.