Vorkonziliares Denken
Ebenfalls dazu:
Die Enttäuschung angesichts der römischen Missbrauchskonferenz ist groß. In der Diskussion wird häufig übersehen, dass wesentliche Probleme nicht struktureller oder organisatorischer Art sind. Sie beruhen vielmehr neben psychologischen Aspekten auf einer grundlegenden theologischen Weichenstellung, die vor allem im Pontifikat Johannes Pauls II. zu lokalisieren ist. Hatte das Zweite Vatikanische Konzil noch eine dezidierte Theologie des Volkes Gottes vertreten, in der das allgemeine Priestertum der Gläubigen betont wurde, kam es in den 80er und 90er Jahren zu einer theologischen Rolle rückwärts – hinein in einen überaus fatalen Klerikalismus. Die argumentative Grundfigur entstand unter Rückgriff auf vorkonziliares Denken im konservativen Katholizismus, nicht zuletzt im deutschen Sprachraum. Grundthese: Mitte der Kirche ist die Eucharistie. Und Eucharistie ist nur, wo ein Priester ist. Dieser ist nicht Brückenbauer – lat. „Pontifex“– zwischen der feiernden Gemeinde und dem handelnden Herrn, vielmehr handelt Gott unmittelbar durch den Priester und nur durch ihn. Die Gemeinde wird auf eine allenfalls noch bezeugende Rolle reduziert. Die genannte Grundfigur
20. Februar und „Insektensterben = Bauernsterben?“(Bayern) vom 25. 2.:
In den Augen der Initiatoren des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“scheint die Alleinschuld bei den Bauern zu liegen. Was aber ist gut daran, dass Bauträger bei ihren Wohnungsbauprojekten sich nur um Parkflächen für zwei bis drei Autos je Wohnung sorgen und die restliche Fläche – sofern es diese gibt – auch zupflastern? Warum mähen Hausbesitzer zweimal die Woche ihren so englischen, blütenfreien Rasen? Warum verpflichten wir Bauträger nicht, anteilig zu Wohnoder Parkfläche auch Grün- bzw. Blühflächen anzulegen? Warum fangen unterschreibende Rasenbesitzer nicht damit an, ihre Rasenfläche in Lebensräume für Insekten zu verwandeln? Zum Bioanbau ist es mir ein Rätsel, wo im am dichtesten besiedelten Land Europas mit der höchsten Verkehrsdichte und dem meisten Flugverkehr die Flächen für den Bioanbau sein sollen! Oder will mir jemand erzählen, dass das, was neben Autobahnen und Bundesstraßen wächst, bio ist, nur weil der Landwirt nach entsprechenden Richtlinien wirtschaftet? Roland Klanert,
Schwabmünchen