Pfarrer Spiegel verlässt Senden
Kirche Nach elf Jahren wechselt der Geistliche nach Neusäß. Doch zunächst stellt er vor, wie es bei der Maria-Hilf-Kapelle weitergeht
Senden-Ay Wenn die Renovierungsarbeiten für die Maria-Hilf-Kapelle voraussichtlich gegen Jahresende abgeschlossen sein werden, wird Sendens Pfarrer Stephan Spiegel nicht mehr der amtierende Seelsorger der Pfarrei sein: Spiegel verlässt Senden im September und wechselt dann in die Pfarreiengemeinschaft Neusäß (Landkreis Augsburg). Seit elf Jahren ist Spiegel Pfarrer in Senden. Auf ausdrücklichen Wunsch des Bischofs Konrad Zdarsa sei die Veränderung angestoßen worden: „Ich bin sehr stolz darauf, dass mir unser Bischof diese Aufgabe zutraut, auch wenn ich dies mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehe“, erklärte Spiegel. Dies erzählte er bei einem Treffen mit Mitgliedern des Kapellenvereins, die ihm einen Spendenscheck in Höhe von 70 000 Euro für die Sanierung von Maria Hilf überreichten.
Aus Aktionen wie dem Verkaufsstand auf dem Weihnachtsmarkt, Benefizkonzerten oder dem Weinfest haben die Mitglieder des Kapellenvereins das Geld zusammengetragen. Auch die Stadt Senden schießt 80000 Euro zur Sanierung des Gebäudes zu. Besonders dankbar ist Pfarrer Spiegel auch über die Zuschüsse der Diözese, wie er sagt: „Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass sich das Bistum finanziell an derartigen Projekten beteiligt, weil in der Regel nur noch die Hauptkirchen bezuschusst werden.“Insgesamt werden die Kosten für die Sanierung des Rokoko-Baus auf rund eine halbe Million Euro geschätzt. 35 Jahre liegt die letzte Auffrischung der Maria-Hilf-Kapelle zurück, als die Außenfassade verbessert und das Fundament trockengelegt wurde: „Leider ist die Wirkung im Laufe der Jahre verflossen“, sagte Spiegel und zeigte auf die abgeblätterte Farbe. Im Inneren der Kirche bietet sich ein leeres Bild, denn die Bänke und Heiligenfiguren wurden entfernt und eingelagert. Im Dachstuhl sind einige Balken morsch und im Gemäuer wurden Hohlräume festgestellt. Doch Spiegel gibt Entwarnung: „Wenn es auch derzeit nicht schön aussieht, so ist das Bauwerk durch erste Maßnahmen zumindest vor dauerhaften Schäden bewahrt.“
In drei Wochen rücken die ersten Handwerker an. Danach soll auch ein Beleuchtungskonzept die Fresken und Figuren in neues Licht rücken. Das sei der Wunsch des Denkmalamtes gewesen, sagte Spiegel. Vor 300 Jahren wurde der RokokoBau durch Gelder von gläubigen Bürgern aus der Umgebung errichtet. Die traditionellen Gottesdienste am Montagabend finden derzeit in der Pfarrkirche St. Josef statt. Hoffnungen auf regelmäßige Gottesdienste nach der Sanierung der Maria-Hilf-Kapelle dämmt Spiegel ein: „Das hängt auch von der Zahl der Priester ab.“