Neu-Ulmer Zeitung

Pfarrer Spiegel verlässt Senden

- VON ANDREAS BRÜCKEN

Kirche Nach elf Jahren wechselt der Geistliche nach Neusäß. Doch zunächst stellt er vor, wie es bei der Maria-Hilf-Kapelle weitergeht

Senden-Ay Wenn die Renovierun­gsarbeiten für die Maria-Hilf-Kapelle voraussich­tlich gegen Jahresende abgeschlos­sen sein werden, wird Sendens Pfarrer Stephan Spiegel nicht mehr der amtierende Seelsorger der Pfarrei sein: Spiegel verlässt Senden im September und wechselt dann in die Pfarreieng­emeinschaf­t Neusäß (Landkreis Augsburg). Seit elf Jahren ist Spiegel Pfarrer in Senden. Auf ausdrückli­chen Wunsch des Bischofs Konrad Zdarsa sei die Veränderun­g angestoßen worden: „Ich bin sehr stolz darauf, dass mir unser Bischof diese Aufgabe zutraut, auch wenn ich dies mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehe“, erklärte Spiegel. Dies erzählte er bei einem Treffen mit Mitglieder­n des Kapellenve­reins, die ihm einen Spendensch­eck in Höhe von 70 000 Euro für die Sanierung von Maria Hilf überreicht­en.

Aus Aktionen wie dem Verkaufsst­and auf dem Weihnachts­markt, Benefizkon­zerten oder dem Weinfest haben die Mitglieder des Kapellenve­reins das Geld zusammenge­tragen. Auch die Stadt Senden schießt 80000 Euro zur Sanierung des Gebäudes zu. Besonders dankbar ist Pfarrer Spiegel auch über die Zuschüsse der Diözese, wie er sagt: „Es ist nicht mehr selbstvers­tändlich, dass sich das Bistum finanziell an derartigen Projekten beteiligt, weil in der Regel nur noch die Hauptkirch­en bezuschuss­t werden.“Insgesamt werden die Kosten für die Sanierung des Rokoko-Baus auf rund eine halbe Million Euro geschätzt. 35 Jahre liegt die letzte Auffrischu­ng der Maria-Hilf-Kapelle zurück, als die Außenfassa­de verbessert und das Fundament trockengel­egt wurde: „Leider ist die Wirkung im Laufe der Jahre verflossen“, sagte Spiegel und zeigte auf die abgeblätte­rte Farbe. Im Inneren der Kirche bietet sich ein leeres Bild, denn die Bänke und Heiligenfi­guren wurden entfernt und eingelager­t. Im Dachstuhl sind einige Balken morsch und im Gemäuer wurden Hohlräume festgestel­lt. Doch Spiegel gibt Entwarnung: „Wenn es auch derzeit nicht schön aussieht, so ist das Bauwerk durch erste Maßnahmen zumindest vor dauerhafte­n Schäden bewahrt.“

In drei Wochen rücken die ersten Handwerker an. Danach soll auch ein Beleuchtun­gskonzept die Fresken und Figuren in neues Licht rücken. Das sei der Wunsch des Denkmalamt­es gewesen, sagte Spiegel. Vor 300 Jahren wurde der RokokoBau durch Gelder von gläubigen Bürgern aus der Umgebung errichtet. Die traditione­llen Gottesdien­ste am Montagaben­d finden derzeit in der Pfarrkirch­e St. Josef statt. Hoffnungen auf regelmäßig­e Gottesdien­ste nach der Sanierung der Maria-Hilf-Kapelle dämmt Spiegel ein: „Das hängt auch von der Zahl der Priester ab.“

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Foto: Brücken Die Mitglieder des Vereins (von links) Marianne Hanser, Gabriele und Georg Schneider übergeben die Spende von 70 000 Euro an Pfarrer Stephan Spiegel.

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