Für Schwestern und Pfleger gibt es ein Extra-Plus
Öffentlicher Dienst Eine Million Angestellte der Länder erhalten acht Prozent mehr Gehalt – verteilt auf knapp drei Jahre
Potsdam Am Ende gab es in der Bundestarifkommission von Verdi hinter verschlossenen Türen Applaus – für den Abschluss im Öffentlichen Dienst der Länder und auch für Frank Bsirske persönlich. Es waren die letzten Tarifverhandlungen von „Mister Verdi“, im Herbst geht Bsirske in Rente. Als Abschiedsgeschenk bekommen die eine Million Landesangestellten ein achtprozentiges Lohnplus – was allerdings weniger wuchtig ist, als es sich anhört. Denn 33 Monate lang soll die Tarifeinigung halten – zunächst und im nächsten Jahr sind es jeweils 3,2 Prozent mehr, dann noch einmal 1,4 Prozent. „Aus unserer Sicht ein fairer Tarifabschluss“, konnte der Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft der Länder, Finanzsenator Matthias
(SPD), sagen.
Alle Seiten sind erleichtert – auch, weil tagelange zähe Verhandlungen überhaupt mit einem Abschluss endeten. Über Stunden hakte es allein deshalb, weil die Berechnungen so kompliziert waren und sich sogar immer wieder Rechenfehler einschlichen.
Kollatz musste in den Reihen der Länder hart für seine Verhandlungslinie und den doch recht teuren Abschluss kämpfen. Mit mehr als sieben Milliarden Euro schlägt das Ergebnis zu Buche. Mehrere CDUFinanzminister aus Flächenstaaten hielten mit ihrer Skepsis gegenüber den Zwischenergebnissen des SPDManns Berlins Kollatz aus Berlin nicht hinterm Berg.
Verdi und der Chef des Beamtenbundes dbb, Ulrich Silberbach, konnten Verbesserungen für bestimmte Gruppen verbuchen. So bekommen Krankenschwestern und -pfleger deutlich mehr. Für sie gelten – wie auch für den Sozial- und Erziehungsdienst – künftig die besseren Gehaltstabellen der Kommunen. Zusätzlich zur regulären Erhöhung gibt es in der Krankenpflege noch einmal 120 Euro pro Monat mehr. Doch es gelang nicht die erhoffte grundlegende Neuordnung der Entgeltordnung für quasi alle Beschäftigten. So gibt es für IT-Spezialisten erst 2021 eine deutliche reguläre Besserstellung.