Neu-Ulmer Zeitung

Wie Bayern George Soros helfen will

- VON GREGOR PETER SCHMITZ

Ungarn Orbán-kritische Uni könnte Lehrstühle in Budapest erhalten

München Der Freistaat Bayern will der Central European University (CEU) in Budapest zur Seite springen und dort Lehrstühle finanziere­n. Manfred Weber, Spitzenkan­didat der Europäisch­en Volksparte­i (EVP) bei der Europawahl, möchte dem CEU-Präsidente­n am Dienstag ein entspreche­ndes Angebot unterbreit­en. Es soll sich dabei um Lehrstühle im Bereich Governance han- deln, an der Schnittste­lle von Politik, Wirtschaft und Technik. Die Finanzieru­ng von zweien könnte über den Freistaat laufen, als dritter wäre ein Stiftungsl­ehrstuhl denkbar. Die Koordinati­on liegt bei der Technische­n Universitä­t (TU) München. Weber sagte unserer Redaktion: „Wissenscha­ftsfreihei­t ist für die EU elementar. Ich möchte helfen, für die CEU Wege zu finden, damit sie ihre Arbeit fortsetzen kann. Es freut mich, dass die TU München meine Initiative aufgegriff­en hat.“Der Plan ist pikant, weil Ungarns Premier Viktor Orbán der CEU – gegründet vom US-Milliardär George Soros – immer wieder mit Schließung gedroht hat. Auch daher erwägt die EVP, Orbán aus ihrer Fraktion auszuschli­eßen. CSU-Mann Weber hatte angekündig­t, Orbán inhaltlich­e Angebote zu machen, um den Ausschluss abzuwenden. Weber steht in der Kritik, den Ungarn lange gestützt zu haben.

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