Sturm „Eberhard“wirbelt Rentner vom Rad
Wetter Auf den Straßen gibt es Probleme durch Glatteis. Polizei und Feuerwehren waren auch am Montagmorgen im Einsatz
Landkreis Das Wetter spielt weiterhin verrückt. Nachdem in der vergangenen Woche noch milde Temperaturen herrschten und sich der Frühling mit großen Schritten zu nähern schien, wütete am Sonntag „Eberhard“.
Das Sturmtief richtete auch in der Region Schäden an: In Illereichen stürzte ein großer Ast auf ein Hausdach, bei Unterreichen knickte ein etwa zehn Meter hoher, hölzerner Strommast ab. Zahlreiche Haushalte waren zeitweise ohne Strom. Zwischen Neu-Ulm und Finningen wurde ein Auto offenbar von einer Windböe erfasst und von der Straße geschleudert. Eine 18-Jährige verletzte sich bei dem Unfall und musste ins Krankenhaus.
Darüber hinaus verzeichneten die Einsatzkräfte in der Region zahlreiche kleinere Vorkommnisse. Laut einem Sprecher der Polizei Illertissen seien mehrere Bäume umgestürzt, größere Vorfälle seien aber nicht zu vermelden. Nach Angaben der Pressestelle des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West mussten die Ordnungshüter im Kreis NeuUlm insgesamt etwa zwölf Mal ausrücken. Es handelte sich jedoch bis auf eine Ausnahme um umgestürzte Bäume und weggewehte Zäune. In Neu-Ulm erfasste am Sonntag eine Windböe einen 72-Jährigen in der Marienstraße und schleuderte ihn von seinem Fahrrad. Bei dem Sturz brach er sich ein Bein und musste ins Krankenhaus gebracht werden.
Kreisbrandrat Bernhard Schmidt sprach auf Nachfrage von insgesamt 16 Einsätzen der Feuerwehren im Landkreis. Neun umgestürzte Bäume mussten am Wochenende von den Straßen beseitigt werden. An drei Biogasanlagen hatte es Teile der Anlagen fortgerissen.
In der Nacht auf Montag sanken die Temperaturen dann drastisch – und dadurch kamen am Morgen zum Sturm auch noch starke Schneefälle hinzu. Innerhalb kürzester Zeit waren die Straßen spiegelglatt. Das wurde vor allem den Sattelzug-Fahrern zum Verhängnis. Die Staatsstraße 2018 zwischen Obenhausen und Nordholz war durch liegen gebliebene Lastwagen zeitweise blockiert. Die Feuerwehren Buch und Obenhausen sicherten den Streckenabschnitt, ein Schneepflug räumte die Straße frei und streute sie.
„Insgesamt ist alles aber sehr glimpflich abgelaufen – da waren andere Regionen in Deutschland deutlich heftiger betroffen“, sagte Kreisbrandrat Schmidt am Montagnachmittag im Gespräch mit unserer Redaktion. Der Deutsche Wetterdienst hatte seine Unwetterwarnung für Schwaben bereits am Sonntagabend gegen 22 Uhr um eine Stufe zurückgesetzt. (dst, wis, loto)