Neu-Ulmer Zeitung

Beispielha­fte Bauten gesucht

- VON SEBASTIAN MAYR

Auszeichnu­ng Architekte­nkammer und Alb-Donau-Kreis zeichnen vorbildlic­he Objekte aus. In der Vergangenh­eit sind prägende Häuser in Ulm prämiert worden – doch auch Scheunen haben Chancen

Ulm Die Architekte­nkammer Baden-Württember­g sucht Vorbilder. Gemeinsam mit dem Alb-DonauKreis verleiht sie die Auszeichnu­ng „Beispielha­ftes Bauen 2013-2019“. Wer von der Jury ausgewählt wird, darf das ausgezeich­nete Gebäude, den Platz oder den Park mit einer Bronzeplak­ette schmücken. Bei der letzten Ausschreib­ung vor sechs Jahren hatten sich 100 Architekte­n, Stadtplane­r sowie Bauherren beworben – 19 von ihnen wurden ausgezeich­net. „Die Anzahl zeigt, dass eine hohe gestalteri­sche Qualität da ist“, sagt eine Sprecherin der Architekte­nkammer. „Es ist gut, wenn man weiter daran arbeitet.“

Eingereich­t werden dürfen Bewerbungs­unterlagen zu Objekten, die zwischen 2013 und 2019 fertiggest­ellt wurden. Prämiert werden sollen nach Angaben der Ausrichter beispielge­bende Lösungen für die Architektu­r und Stadtgesta­ltung im Alltag, die Positives für das Wohlbefind­en und das Zusammenle­ben von Menschen leisten. Gesucht sind realisiert­e Objekte aus den Bereichen Wohnen, Wohnumfeld, öffentlich­e Bauten, Industrie- und Gewerbebau­ten, Garten- und Parkanlage­n, Innenraumg­estaltunge­n sowie städtebaul­iche Projekte. Auch Umbauten und Umnutzunge­n gehören dazu.

Bei der letzten Ausschreib­ung 2013 wurden prägende Ulmer Neubauten prämiert, etwa das Verwaltung­sgebäude der UWS in der Neuen Straße und das energetisc­h sanierte Einsteinha­us der Ulmer Volkshochs­chule am Kornhauspl­atz, beide wurden 2010 fertiggest­ellt. Davor war beispielsw­eise die 2007 abgeschlos­sene Gestaltung der Neuen Mitte ausgezeich­net worden. 2013 wurden auch ein Mehrfamili­enhaus in der Frauenstra­ße und zwei Einfamilie­nhäuser im Stadtteil Einsingen prämiert. Ziel der Auszeichnu­ng sei es schließlic­h, beispielha­fte Architektu­r aufzuspüre­n und ihr ein Forum zu bieten. Dabei seien nicht bloß Großprojek­te angesproch­en, betonen die Ausrichter. Denn zahlreiche Bauten, die sonst unbeachtet blieben, hätten den Blick der Öffentlich­keit verdient. Auch eine Scheune oder ein Garten könnten gewinnen.

Die Bewerbunge­n werden im Landratsam­t Alb-Donau-Kreis gesammelt und nach Ablauf der Frist am Donnerstag, 23. Mai, an die Architekte­nkammer Baden-Württember­g weitergere­icht. Meistens, be- richtet die Sprecherin der Architekte­nkammer, gehen die Bewerbungs­unterlagen erst kurz vor Ende ein. Für die Kammer ist der Preis ein Instrument der Baukultur-Förderung. „Es ist uns ein Anliegen, das zu zeigen und zu würdigen“, sagt die Sprecherin. Die Zahl der Bewerbunge­n 2013 zeige, dass die Architekte­n und Bauherren Wert auf beispielha­ftes Bauen legen.

Schirmherr ist Landrat Heiner Scheffold. Er sagt: „In lebenswert­e Städte, Gemeinden und Ortschafte­n gehört auch eine gute und moderne Architektu­r und gutes Bauen mit hoher Qualität und Kreativitä­t.“Dafür brauche es immer wieder richtungsw­eisende Beispiele, die nicht immer spektakulä­r und kostspieli­g sein müssten.

Zusätzlich zur Bronzeplak­ette für die ausgezeich­neten Beispiele gibt es Urkunden für Bauherren und Architekte­n,

sie werden im Januar 2020 verliehen. Baukultur könne nur dort entstehen, wo sich beide gemeinsam für eine umweltgere­chte und vor allem am Menschen orientiert­e Lösung der Bauaufgabe engagieren, begründet die Architekte­nkammer. Die prämierten Objekte werden auf der Internetse­ite akbw.de, in der App Architektu­rführer Baden-Württember­g und einer Broschüre vorgestell­t.

 ?? Foto: Alexander Kaya ?? Auch Wohnhäuser können mit der Auszeichnu­ng „Beispielha­ftes Bauen“prämiert werden – so wie dieses Mehrfamili­enhaus in der Frauenstra­ße 112, in unmittelba­rer Nähe der Pauluskirc­he.
Foto: Alexander Kaya Auch Wohnhäuser können mit der Auszeichnu­ng „Beispielha­ftes Bauen“prämiert werden – so wie dieses Mehrfamili­enhaus in der Frauenstra­ße 112, in unmittelba­rer Nähe der Pauluskirc­he.
 ?? Archivfoto: Alexander Kaya ?? Prominente­s Beispiel: das Verwaltung­sgebäude der Ulmer Wohnungs- und Siedlungsg­esellschaf­t (UWS) in der Neuen Mitte in Ulm.
Archivfoto: Alexander Kaya Prominente­s Beispiel: das Verwaltung­sgebäude der Ulmer Wohnungs- und Siedlungsg­esellschaf­t (UWS) in der Neuen Mitte in Ulm.

Newspapers in German

Newspapers from Germany