Beispielhafte Bauten gesucht
Auszeichnung Architektenkammer und Alb-Donau-Kreis zeichnen vorbildliche Objekte aus. In der Vergangenheit sind prägende Häuser in Ulm prämiert worden – doch auch Scheunen haben Chancen
Ulm Die Architektenkammer Baden-Württemberg sucht Vorbilder. Gemeinsam mit dem Alb-DonauKreis verleiht sie die Auszeichnung „Beispielhaftes Bauen 2013-2019“. Wer von der Jury ausgewählt wird, darf das ausgezeichnete Gebäude, den Platz oder den Park mit einer Bronzeplakette schmücken. Bei der letzten Ausschreibung vor sechs Jahren hatten sich 100 Architekten, Stadtplaner sowie Bauherren beworben – 19 von ihnen wurden ausgezeichnet. „Die Anzahl zeigt, dass eine hohe gestalterische Qualität da ist“, sagt eine Sprecherin der Architektenkammer. „Es ist gut, wenn man weiter daran arbeitet.“
Eingereicht werden dürfen Bewerbungsunterlagen zu Objekten, die zwischen 2013 und 2019 fertiggestellt wurden. Prämiert werden sollen nach Angaben der Ausrichter beispielgebende Lösungen für die Architektur und Stadtgestaltung im Alltag, die Positives für das Wohlbefinden und das Zusammenleben von Menschen leisten. Gesucht sind realisierte Objekte aus den Bereichen Wohnen, Wohnumfeld, öffentliche Bauten, Industrie- und Gewerbebauten, Garten- und Parkanlagen, Innenraumgestaltungen sowie städtebauliche Projekte. Auch Umbauten und Umnutzungen gehören dazu.
Bei der letzten Ausschreibung 2013 wurden prägende Ulmer Neubauten prämiert, etwa das Verwaltungsgebäude der UWS in der Neuen Straße und das energetisch sanierte Einsteinhaus der Ulmer Volkshochschule am Kornhausplatz, beide wurden 2010 fertiggestellt. Davor war beispielsweise die 2007 abgeschlossene Gestaltung der Neuen Mitte ausgezeichnet worden. 2013 wurden auch ein Mehrfamilienhaus in der Frauenstraße und zwei Einfamilienhäuser im Stadtteil Einsingen prämiert. Ziel der Auszeichnung sei es schließlich, beispielhafte Architektur aufzuspüren und ihr ein Forum zu bieten. Dabei seien nicht bloß Großprojekte angesprochen, betonen die Ausrichter. Denn zahlreiche Bauten, die sonst unbeachtet blieben, hätten den Blick der Öffentlichkeit verdient. Auch eine Scheune oder ein Garten könnten gewinnen.
Die Bewerbungen werden im Landratsamt Alb-Donau-Kreis gesammelt und nach Ablauf der Frist am Donnerstag, 23. Mai, an die Architektenkammer Baden-Württemberg weitergereicht. Meistens, be- richtet die Sprecherin der Architektenkammer, gehen die Bewerbungsunterlagen erst kurz vor Ende ein. Für die Kammer ist der Preis ein Instrument der Baukultur-Förderung. „Es ist uns ein Anliegen, das zu zeigen und zu würdigen“, sagt die Sprecherin. Die Zahl der Bewerbungen 2013 zeige, dass die Architekten und Bauherren Wert auf beispielhaftes Bauen legen.
Schirmherr ist Landrat Heiner Scheffold. Er sagt: „In lebenswerte Städte, Gemeinden und Ortschaften gehört auch eine gute und moderne Architektur und gutes Bauen mit hoher Qualität und Kreativität.“Dafür brauche es immer wieder richtungsweisende Beispiele, die nicht immer spektakulär und kostspielig sein müssten.
Zusätzlich zur Bronzeplakette für die ausgezeichneten Beispiele gibt es Urkunden für Bauherren und Architekten,
sie werden im Januar 2020 verliehen. Baukultur könne nur dort entstehen, wo sich beide gemeinsam für eine umweltgerechte und vor allem am Menschen orientierte Lösung der Bauaufgabe engagieren, begründet die Architektenkammer. Die prämierten Objekte werden auf der Internetseite akbw.de, in der App Architekturführer Baden-Württemberg und einer Broschüre vorgestellt.