Hallenpläne: Vorstand wusste Bescheid
Sport Anton Glöckler kann die Kritik vom Vereinsvorsitzenden Erich Niebling nicht nachvollziehen
Burlafingen Der Plan für ein gemeinsames Schulsport-Leistungszentrum mit dem TSV Pfuhl und dem SV Oberelchingen hat beim FC Burlafingen intern für Wirbel gesorgt: Nachdem Vereinsvorsitzender Erich Niebling bei der Jahreshauptversammlung vergangenen Freitag durchblicken ließ, dass er von dem Projekt etwas überrascht worden sei, kann dies Anton Glöckler, Vorsitzender des Fördervereins FC Burlafingen-Handball, nicht nachvollziehen. „Ich bin mir sicher, dass das ein großes Missverständnis ist“, sagte er gestern gegenüber unserer Redaktion.
Wie berichtet, reichen die Hallenkapazitäten aus Sicht der drei Vereine nicht aus: Unter der Woche seien sie oft überbelegt und auch der Zustand der Sportstätten könnte besser sein. Hinzu kommt die passende Präsentation des Spitzensports und die Betreuung von Kindern und Jugendlichen. Deshalb haben die Verantwortlichen einen Plan für ein Schulsport-Leistungszentrum ausgetüftelt – inklusive neuer Sporthalle mit mindestens 2000 Zuschauerplätzen. Dieses Konzept hatten die Verantwortlichen vergangene Woche der Presse vorgestellt.
Bereits Ende Januar habe Glöckler im Ausschuss des FC Burlafingen über die laufenden Gespräche mit den anderen beiden Vereinen gesprochen. „Natürlich haben wir den FC Burlafingen informiert“, betonte er. Auch beim Termin im NeuUlmer Rathaus mit Ralph Seiffert, dem zuständigen Bereichsleiter für Schule, Kultur, Sport und Soziales, sei jemand vom Vereinsvorstand dabei gewesen. Das sei auch belegbar. „Es gibt ja auch Protokolle.“Für Glöckler sei die Aussage Nieblings, der Vereinsvorstand sei bei den Planungen außen vorgelassen worden, deshalb „schwer nachzuvollziehen“. Glöckler betonte: „Ich will nicht, dass es so rüber kommt, dass wir gegeneinander arbeiten.“
Gegenüber der Südwest Presse hatte Niebling am Wochenende von einem „Alleingang“Glöcklers gesprochen, der Vereinsvorstand sei nicht in die Planungen mit eingebunden worden. Auf Anfrage unserer Zeitung wollte er sich nicht weiter zur Sache äußern, die Sache habe sowieso schon eine „Welle geschlagen“, so Niebling. Wie das ganze Projekt jetzt weiterlaufe, wisse er selber nicht. In naher Zukunft werde man aber zunächst intern sowie mit Neu-Ulms Oberbürgermeister Gerold Noerenberg über die Hallenpläne reden.
Ebenfalls nicht ganz nachvollziehen könne Glöckler „die Summen, die im Raum stehen“. So sprach Niebling davon, dass eine neue Halle schätzungsweise zehn Millionen Euro kosten werde – und selbst bei einem Eigenanteil der drei Vereine von 20 Prozent die Möglichkeiten des Burlafinger Vereins überschritten seien. Beim offiziellen Pressgespräch waren die geschätzten Kosten für das Projekt auf etwa fünf Millionen Euro beziffert worden. Nach bisherigen Plänen soll hierbei die Kommune 60 Prozent tragen. „Kein Verein kann so ein Projekt alleine starten“, so Glöckler und weiter: „Und das will ja auch gar niemand selber stemmen.“
Vielmehr wollen sich die Vereine mit Zuschüssen und Sponsoren behelfen. Und außerdem: „Es geht ja nicht nur um die Halle.“Denn das ganze Projekt beinhalte so viel mehr, wie die Nachmittagsbetreuung. „Wir wissen, dass das Konzept für alle sinnvoll ist“, betonte Glöckler. Ob es jedoch genau so auch realisierbar ist, das werde sich erst in weiteren Gesprächen zeigen.