Neu-Ulmer Zeitung

Taxi-Fahrer legen die Arbeit nieder

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Streik gegen Pläne von Minister Scheuer

Augsburg In mehreren bayerische­n Städten, darunter München, Nürnberg, Regensburg und Augsburg haben Taxi-Unternehme­n am Mittwoch gegen die Öffnung des Fahrdienst­marktes demonstrie­rt. CSUVerkehr­sminister Andreas Scheuer will den Markt für den Abholdiens­t Uber öffnen. Viele Unternehme­n nahmen mehrere Stunden lang keine Fahrten an. Vor der Staatskanz­lei in München versammelt­en sich rund 300 Taxifahrer aus ganz Bayern zu einer Kundgebung.

Zu den Protesten aufgerufen hatte der deutsche Taxi- und Mietwagenv­erband. Der Verband sieht in den Plänen von Verkehrsmi­nister Scheuer, das Personenbe­förderungs­gesetz zu lockern, eine Existenzbe­drohung für das Taxigewerb­e. Scheuers Plan sieht vor, die Rückkehrpf­licht für Mietwagenf­irmen mit Fahrern – zu denen Uber gehört – abzuschaff­en. Bisher müssen diese, wenn sie keinen Nachfolgea­uftrag haben, nach jeder Fahrt an ihren Hauptstand­ort zurückkehr­en und dürfen nicht wie Taxis auf der Straße auf Kunden warten.

„Ohne die Rückkehrpf­licht stehen neue Anbieter bald neben uns auf der Straße und bieten den gleichen Service zu Dumpingpre­isen an“, sagte ein Verbandssp­recher. „Wenn man die Taxibranch­e einer Konkurrenz aussetzt, die nicht an die gleichen Regeln gebunden ist, kann das Taxigewerb­e nicht überleben“, sagte der Sprecher.

Auch die Augsburger Taxizentra­le beteiligte sich an der Aktion. Zwischen 11 und 11.15 Uhr legten die Taxifahrer in Augsburg ihre Arbeit nieder. Wie Ferdi Akcaglar, Vorstand der Augsburger Taxigenoss­enschaft, sagt, wolle man so die Kunden auf das Problem hinweisen, ohne die Fahrgäste zu stark zu behindern. (dpa, AZ)

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