Illertisser Plan B für Betreuung von Kindern
Neubau wird wohl nicht rechtzeitig fertig
Illertissen Die Stadt Illertissen hat einen Plan B für die Kinderbetreuung: Weil der Neubau an der Mozartstraße voraussichtlich nicht rechtzeitig zum neuen Kindergartenjahr einzugsbereit sein wird, sollen Mädchen und Buben im ehemaligen LEW-Gebäude am Saumweg untergebracht werden. Das Haus, das derzeit nicht genutzt wird, soll dafür teils umgebaut werden. Der Vorschlag stieß bei den Mitgliedern des Kultur-, Bildungs- und Sozialausschusses auf große Zustimmung.
Wie berichtet, soll an der Mozartstraße eine neue Kindertageseinrichtung für drei Gruppen entstehen. Hintergrund ist die steigende Zahl der Kinder, die laut Prognose in den kommenden Jahren Krippe oder Kindergarten besuchen werden. Um dem Bedarf gerecht zu werden, will die Stadt außerdem die Einrichtung „Regenbogenland“erweitern. Doch es kam zu Verzögerungen bei den beiden Baumaßnahmen. Laut Bürgermeister Jürgen Eisen (CSU) läuft momentan die Ausschreibung der Arbeiten, erste Aufträge sind vergeben. „Es geht voran, aber fertig sind wir wahrscheinlich erst im Spätherbst oder Frühjahr 2020.“Das neue Kindergartenjahr startet allerdings einige Monate früher, im September. „Wenn es so weitergeht mit den Anmeldungen“, sagte Hauptamtsleiterin Kerstin Breymaier in der Sitzung, „dann ist es sicher kein Fehler, einen Plan B vorzubereiten.“
Die Stadt hat nach einer Übergangslösung gesucht. Sie prüfte verschiedene Möglichkeiten und wägte Kriterien ab. Als geeignet und „vergleichsweise kostengünstig“hat sich laut Eisen folgende Variante herausgestellt: Räume im Erdgeschoss des ehemaligen LEW-Gebäudes sollen umgebaut werden. Laut Sitzungsvorlage entsprechen der bauliche Zustand und die örtlichen Gegebenheiten den Vorstellungen der Genehmigungsbehörde. Vertreter des Landratsamts erklärten demnach bei einem Ortstermin, dass sie – nach kleineren Sanierungsarbeiten – eine Betriebserlaubnis für die Betreuung von 30 Kindern zwischen zwei und sechs Jahren von September 2019 bis einschließlich August 2020 zusichern könnten. Zu den notwendigen Arbeiten gehört es, den Sanitärbereich kindgerecht umzurüsten, den Brandschutz zu prüfen und zu streichen. Die Möbel, die angeschafft werden müssen, sollen später auch im Neubau an der Mozartstraße genutzt werden.
Die Kosten für den Umbau liegen laut Bürgermeister Eisen zwischen 25000 und 30000 Euro. Zum Vergleich: Container hätten wohl mehr als das Doppelte gekostet. Er nannte den Umbau deshalb eine „charmante Lösung“und verwies auch auf Parkplätze, Erreichbarkeit und die Freifläche. „Und im schlimmsten Notfall könnten wir das vielleicht noch weiterführen – was aber nicht der Fall sein sollte.“
Stadträtin Amalie Speiser (CSU) sagte zu dem Vorschlag: „Ihr habt sehr flexibel reagiert. Da kann keiner sagen, wir hätten die Notwendigkeit nicht erkannt.“Kasim Kocakaplan (SPD) stimmte zu, sah aber eine mögliche Hürde: „Es steht und fällt mit dem Personal. Wie sehen Sie da die Chancen?“Breymaier antwortete, dass die Interimslösung nicht nur räumlich, sondern auch personell vorbereitet werde. Stellen seien ausgeschrieben worden. „Es sieht ganz gut aus, würde ich sagen“.