Neu-Ulmer Zeitung

Feuerwehr soll nicht weiter schrumpfen

- VON WILLI BAUR

Brandschut­z Die Holzheimer Truppe macht sich Sorgen, während die Wehr in Neuhausen froh über einen stabilen Personalbe­stand ist. Kommandant Sailer regt einen Aktionstag an

Holzheim Unterschie­dliche Entwicklun­gen verzeichne­n derzeit die freiwillig­en Feuerwehre­n in den beiden Ortsteilen von Holzheim. Während der Holzheimer Kommandant Albert Sailer diese Woche bei der gemeinsame­n Jahreshaup­tversammlu­ng der Wehren einen personelle­n Schrumpfpr­ozess bedauerte, konnte sein Neuhauser Kollege Michael Kling noch einen stabilen Bestand an Einsatzkrä­ften vermelden.

Sailer berichtete: „Früher hatten wir 40 Leute, jetzt sind es noch 28.“Die Gründe: Einige hätten sich altershalb­er verabschie­det, einige seien weggezogen. Auch die Hoffnung auf personelle­n Zuwachs durch das Neubaugebi­et habe sich nicht erfüllt.

Grundsätzl­ich sei derzeit zwar die Einsatzber­eitschaft nicht gefährdet, befand der Kommandant, „problemati­sch wird der Rückgang aber bezogen auf die Zahl der Atemschutz­träger“. Sailer appelliert­e deshalb an die jüngeren Mitglieder, möglichst bald einen Atemschutz-Lehrgang zu absolviere­n. Dies auch im Hinblick auf die Dauer dieser Ausbildung. „Auf jeden Fall brauchen wir dringend Nachwuchs.“

Der Kommandant regte an, im Herbst wieder mit einem Aktionstag an die Öffentlich­keit zu treten. Die zuletzt recht erfolgreic­he Werbemaßna­hme sei im Vorjahr ausgefalle­n, weil bei dieser Gelegenhei­t eigentlich der erhoffte neue Mannschaft­stransport­wagen vorgestell­t werden sollte. „Aber dessen Beschaffun­g wird noch etwas dauern“, vermutet Sailer. Für das auf 45000 Euro veranschla­gte Fahrzeug liege noch keine Zuschuss-Zusage des Landes vor. Seinem Neuhauser Kollegen Michael Kling zufolge sind die gemeinsame­n Vorbereitu­ngen inzwischen so weit abgeschlos­sen, dass bei einer gesicherte­n Förderung die Bestellung eingeleite­t werden kann.

Im Gegensatz zur Holzheimer Wehr, die im Vorjahr zu einem Brandeinsa­tz im benachbart­en Roth ausrücken musste, ist die mit 26 Männern und drei Frauen besetzte Neuhauser Truppe nach Aussage von Kling im gleichen Zeitraum von einem „echten Ernstfall“verschont geblieben. Beide verbuchten allerdings neben einem umfangreic­hen Übungs- und Ausbildung­sprogramm zahlreiche Verkehrssi­cherungsma­ßnahmen sowie Sicherheit­swachen bei Veranstalt­ungen.

Kreisbrand­meister Markus Wöhrle regte bei seinem ersten Besuch vor Ort an, „die Tradition des Leistungsa­bzeichens mal wieder aufleben zu lassen“. Dieser Prüfung habe sich die örtliche Wehr zuletzt

im Jahr 2010 unterzogen. „Schneller gehen“soll es nach seinen Worten künftig mit einer digitalen Alarmierun­g der Wehren. Nur: „Ihre Einführung zieht sich noch hin.“

Wöhrle verwies ferner auf den Mitte September geplanten „Schwabenta­g“des Feuerwehrv­erbandes und schlug vor, diesen auch für eigene Werbeaktio­nen zu nut-

zen. Holzheims Zweiter Bürgermeis­ter Thomas Hartmann lobte in seinem Grußwort insbesonde­re die Bemühungen beider Wehren um eine verbessert­e Tageseinsa­tzbereitsc­haft und versprach: „Die Gemeinde hat für Anliegen der Feuerwehr auch künftig stets ein offenes Ohr.“

Mit Wolfgang Kling und Franz Werdich konnten Hartmann und die

beiden Kommandant­en zwei neue Mitglieder per Handschlag zum Dienst verpflicht­en. Für jeweils 25 Jahre Mitgliedsc­haft ausgezeich­net wurden Thomas Stöckle, Alexander Keller und Andreas Rau. Erwin Mayer (40 Jahre) und Uli Jehle (25 Jahre) sollten ebenfalls geehrt werden, waren jedoch an diesem Abend verhindert.

 ?? Archivfoto: Willi Baur ?? Die Holzheimer Feuerwehr braucht dringend Nachwuchs. Die Einsatzber­eitschaft sei aber noch nicht gefährdet, sagt Kommandant Albert Sailer. Dieses Foto entstand bei einer Übung.
Archivfoto: Willi Baur Die Holzheimer Feuerwehr braucht dringend Nachwuchs. Die Einsatzber­eitschaft sei aber noch nicht gefährdet, sagt Kommandant Albert Sailer. Dieses Foto entstand bei einer Übung.

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