Zeitreise in die wilden 70er und 80er
Show Bei „Rock meets Classic“stehen große Rock-Legenden wie Ian Gillan mit Orchesterbegleitung auf der Bühne. Für die Besucher in der Arena gibt es da schon bald kein Halten mehr
leicht überlegen, seinen Friseur zu wechseln. Irgendwie passt der Pony nicht recht dazu. Aber auf Äußerlichkeiten kam es nun wirklich nicht an – es sind die Gitarrenriffe, die das Publikum in den Bann ziehen. Erinnerungen an eine Zeit, als das Instrument noch richtig gespielt wurde, nicht so gezupft wie heutzutage. „Turn Me Loose“von Loverboy und die Halle war aus ihrer Reserviertheit gelockt.
Allerdings war die Arena lediglich zu gut zwei Dritteln gefüllt, was sicherlich auch dem Preisniveau der Tickets geschuldet war, der Begeisterung aber keinen Abbruch tat. Zum Finale dann endlich Ian Gillan, mitnichten wie ein Hardrocker erscheinend: Nein, tatsächlich im Anzug. Des Jacketts entledigte sich der Sänger von Deep Purple zwar nach kurzer Zeit, auch das Hemd durfte nun über der Hose flattern. Dieser Mensch strahlte etwas aus: Die Aura, zu den ganz Großen zu gehören, eine Autorität des Erreichten widerspiegelnd. Ergreifend sein „When a Blind Man Cries“.
Gillan veranstaltete zum Schluss seine ganz eigenen Festspiele, schon allein durch die Anzahl der dargebotenen Stücke: Sieben Songs, ein Querschnitt der Bandgeschichte. Phänomenal die vier Oktaven Stimme, perfektioniert wie eh und je. Und was stand noch aus? Natürlich das berühmteste Riff des Rock: „Smoke on the Water“. Die Halle ein einziger klatschender, sich im Takt schwingender Körper. Die Bässe noch im Blut, mögen sich viele der Besucher nach jener musikalischen Epoche zurückgesehnt haben: Das war noch echter Rock, Töne für den noch nicht verweichlichten Mainstream.