Was es braucht für eine bessere Zukunft
Am Schluss gibt’s „11 Merksätze zum neuen Realismus“. „1. ‚Die fetten Jahre sind vorbei‘ kann als frohe Botschaft verstanden werden.“zu „2. Es ist alles schon da, nur falsch zusammengesetzt.“über „8. Heimat ist dort, wo nicht egal ist.“bis zu „10. Morgen Mittag beginnt das Neue.“
Es ist der große Wurf des ohnehin mit seinem alternativen Denken sehr gefragten Soziologen Harald Welzer. Denn das neue Werk heißt nicht einfach nur „Alles könnte anders sein“– es bündelt sein aufklärerisches Denken aus so vielen anderen Büchern zuvor („Selbst denken“, „Die smarte Diktatur“, „Wir sind die Mehrheit“) in eine „Gesellschaftsutopie für freie Menschen“. Die Grundidee: Wir haben wie beim Lego eigentlich alle Bausteine für eine bessere Gesellschaft zur Verfügung – wir müssen nur auch wieder lernen, mit Fantasie und Zuversicht auf die Wirklichkeit zu blicken. Statt belastet von Angst und Überforderung. Das Buch ist mindestens darin eine gute Übung, aber auch in der Kunst der Unterscheidung. Etwa zwischen Share Economy und Teilhabe. Utopien haben ja gerade Konjunktur (siehe etwa Sina Trinkwalders „Die Zukunft ist ein guter Ort“). Dies hier ist eine, die das Notwendige mit dem Wünschenswerten verbindet. Wolfgang Schütz Harald Welzer: Alles könnte anders sein
S. Fischer, 320 Seiten, 22 Euro