Die neue Technik ist eine Chance
Das mal vorab: Es gibt keinen Grund, warum in voll besetzten Fußballstadien Brandsätze gezündet werden sollten. Für die Ultra-Fans ist Pyrotechnik aber trotz der Gefahren ein unverhandelbares Element – egal ob man das nun gutheißt oder nicht. Schon jetzt sind – allen Verboten und Sicherheitsvorkehrungen zum Trotz – an nahezu jedem Wochenende bengalische Feuer in Fußball-Stadien zu sehen. Jeder Polizist, der dauerhaft bei Fußballspielen im Einsatz ist, wird bestätigen: Wenn jemand wirklich Pyrotechnik ins Stadion schmuggeln will, schafft er das auch.
Wenn das Abbrennen von bengalischen Feuern auf einer legalen und kontrollierten Basis geschehen würde, wäre viel gewonnen. Speziell dafür vorgesehene Bereiche und Fackeln, die statt 2000 nur 200 Grad heiß werden – so genannte kalte Pyro –, wären hier eine große Chance. Natürlich wirkt das in Zeiten, in denen der Brandschutz überall verschärft wird, verwunderlich. Pyrotechnik wird aber immer im Stadion gezündet werden: egal ob illegal und unkontrolliert oder legal und in einer geschützten Atmosphäre.
Auch kalte Pyrotechnik darf nicht ungehindert verwendet werden, harmlos ist sie nicht. Bekommt sie aber einen geregelten Platz im Stadion, wäre das ein großer Schritt in Richtung Verständigung mit Fanvertretern und hin zu verbesserter Sicherheit. Wer danach immer noch illegal zündelt, sollte dann auch hart bestraft werden.