Neu-Ulmer Zeitung

Ihnen winkt Dieter Bohlen

- VON CHRISTOPH LOTTER

Fernsehen Das Team der „Das Supertalen­t“sucht in Neu-Ulm nach Kandidaten für die nächste Staffel. So schlagen sich die Teilnehmer beim offenen Casting im Orange-Hotel

Neu-Ulm Die warme Stimme von Christian Morgenster­n verstummt, nur noch der sanfte Klang seiner Gitarre hallt noch etwas nach. „Where you stand to me“heißt der selbst komponiert­e Song, den der Ulmer gerade präsentier­t hat. Noten lesen kann der 30-Jährige nicht, für seine Darbietung erntet er trotzdem viel Applaus. Denn im Warteraum des Orange-Hotels in Neu-Ulm tummeln sich eine Menge Zuhörer – und eines haben sie alle gemein: Sie lechzen nach Aufmerksam­keit, wollen auf die ganz große Bühne. Da scheint das offene Casting für die

„Das Supertalen­t“genau das Richtige zu sein. Ein Magnet für mal mehr, mal weniger begabte Rampensäue sozusagen. Und sie alle wollen sich im Herbst im Fernsehen vor Millionenp­ublikum und Juror Dieter Bohlen beweisen. Dafür müssen sie aber beim Casting in Neu-Ulm überzeugen, auch wenn Bohlen da noch nicht dabei ist.

Der Ulmer Christian Morgenster­n gehört vermutlich zu denen, die es zumindest an diesem Tag eine Runde weiter schaffen werden. Obwohl das dem Wirtschaft­sfachwirt aus der Donaustadt offenbar völlig gleichgült­ig ist: „Ob ich hier weiterkomm­e ist mir egal, aber falls ja, dann könnte es sein, dass es mich doch noch packt.“Zum Casting ist er gekommen, weil seine Bekannte, Katharina, ihm Mut gemacht hat. Sie begleitet den Hobbymusik­er zur Belohnung und ist überzeugt, dass er das Zeug zum Star hat, wie sie sagt. Zumindest an Erfahrung mangelt es Morgenster­n nicht. Er kommt aus einer musikalisc­hen Familie und musiziert selbst seit er sieben Jahre alt ist. In seinen Songs erzählt er, mal auf Englisch, mal auf Deutsch, von seinen Erlebnisse­n und Gefühlen. „Musik ist mein Leben, ohne Musik bin ich tot“, sagt er über seine Leidenscha­ft.

Mit ihrem musikalisc­hen Talent will auch Ida Schalk aus Neu-Ulm überzeugen. Die Elfjährige wird die Titelmusik zum Film „Drei Nüsse für Aschenbröd­el“auf dem Klavier vortragen und hat dafür schon fleißig geübt – denn das Stück gehört zu den schwierigs­ten in ihrem Repertoire. „Ich übe jeden Tag eine Stunde lang, aber bei diesem Lied muss man mit der rechten Hand andauernd Oktaven greifen – das finde ich schon sehr schwer. Doch Übung macht den Meister.“Sehr nervös ist die Gymnasiast­in ohnehin nicht: „Natürlich würde ich gerne ins Fernsehen. Ich denke, einen Versuch ist es allemal wert – aber wenn es nicht klappt, ist das auch nicht weiter schlimm.“Berühmt zu sein, davon träumt die Elfjährige nämlich keineswegs. Musiklehre­rin möchte sie später einmal werden.

Die potenziell­en Supertalen­te kommen aber nicht nur aus der Region, sondern auch von weit entfernt und haben atemberaub­ende Tanzeinlag­en oder rasiermess­erscharfe Samurai-Schwerter im Gepäck. Eine Tanzgruppe aus Kissing bei Augsburg ist mit dem Bus angereist. „Wir tanzen für unsere Freundin Julia. Sie ist vor einer Woche an Leukämie gestorben“, erklärt die neunjährig­e Fronttänze­rin Antonia. Die 13 Tänzerinne­n im Alter von sieben bis neun Jahren werden von Betreuerin Evi Wrusch begleitet und sind eine Runde weiter. Das ist auch das Ziel von Francesco Infantone aus Schramburg im Schwarzwal­d. Der Kampfsport­ler zeigt aberwitzig­e Einlagen mit SamuraiSch­wertern und Pfeilen. „Ich möchte berühmt werden“, erklärt der 57-Jährige ganz offen und ehrlich. Für alle die das auch möchten: Die offenen Castings für „Das Supertalen­t“machen noch bis Juni in verschiede­nen Städten in Deutschlan­d, Österreich, der Schweiz und Luxemburg Station.

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Ab Herbst 2019 suchen Dieter Bohlen und seine Jury wieder „Das Supertalen­t“. Am Donnerstag wurden im Orange-Hotel in NeuUlm bei einem offenen Casting besondere Talente aufgespürt.
 ??  ?? Christian Morgenster­n aus Ulm spielte im Orange-Hotel seine selbstkomp­onierten Songs. Eine Bekannte hat den Hobbymusik­er zur Teilnahme am Casting überredet.
Christian Morgenster­n aus Ulm spielte im Orange-Hotel seine selbstkomp­onierten Songs. Eine Bekannte hat den Hobbymusik­er zur Teilnahme am Casting überredet.
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Ida Schalk aus Neu-Ulm präsentier­te ein anspruchsv­olles Stück auf dem Klavier.

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