Neu-Ulmer Zeitung

Glacis-Park wird aufgemöbel­t

- VON MICHAEL RUDDIGKEIT

Stadtgesta­ltung Das „grüne Wohnzimmer“von Neu-Ulm ist in die Jahre gekommen, die Einrichtun­g an vielen Stellen verschliss­en. Deshalb wird die Anlage bis 2024 saniert

Neu-Ulm Der Glacis-Park West wurde zur ersten Landesgart­enschau in Ulm und Neu-Ulm 1980 angelegt und zur Neuauflage der Ausstellun­g 2008 („Ganz schön Blume“) weiter entwickelt. Doch inzwischen ist das „grüne Wohnzimmer“Neu-Ulms ganz schön in die Jahre gekommen – „der Bezug vom Sofa ist durchgesch­euert“, beschreibt Oberbürger­meister Gerold Noerenberg (CSU) den Zustand des Stadtparks. Deshalb soll die GlacisAnla­ge in den nächsten fünf Jahren aufgemöbel­t und verschöner­t werden. Diesen Grundsatzb­eschluss hat der Technische Ausschuss öffentlich­er Lebensraum und Verkehr einstimmig gefasst. Die Verwaltung soll das Konzept und die Maßnahmen weiter ausarbeite­n und zu gegebener Zeit vorstellen.

Es geht um die Grünanlage­n zwischen Memminger Straße und Schützenst­raße, in denen sich unter anderem ein Biergarten, ein Forellenba­ch und ein großes Spiel-Piratensch­iff befinden. Zwar hat die Stadt in den vergangene­n Jahren sämtliche alten Stege im Glacis-Park abgerissen und durch moderne Brücken ersetzt, doch dies war nur der erste Teil einer umfassende­n Erneuerung. Aus Sicht der Verwaltung ist diese dringend geboten: „Der Zustand wird sich in den folgenden Jahren, wenn nicht dringend eine Gesamtsani­erung angegangen wird, weiter verschärfe­n, mit der Folge einer entspreche­nden beschämend­en Außenwirku­ng für die Stadt“, schreiben die Experten im Rathaus. Sie wollen unter anderem folgende Baustellen abarbeiten:

Wege: Auf einigen Abschnitte­n gibt es Schlaglöch­er, die Stolperfal­len bilden. Die Einfassung­en der Wege sind teilweise ausgebroch­en oder gar nicht mehr vorhanden. Die Verbindung­en sind nicht mehr optimal. Die Pfade selbst sollen saniert, nicht mehr benötigte Wege zurückgeba­ut werden.

Beleuchtun­g: Die vorhandene­n Kugelleuch­ten und das Sammelsuri­um von verschiede­nen Modellen von Pollerleuc­hten entspreche­n nicht mehr den heutigen Anforderun­gen, vor allem beim Energiever­brauch. Die Beleuchtun­g soll einheitlic­h modernisie­rt werden.

Poller: Das gilt auch für Poller, Schranken, Abfallbehä­lter und Fahrradstä­nder, von denen verschiede­nste Ausführung­en in den unterschie­dlichsten Zuständen (verbeult, bemalt, schief) zu finden sind.

Treppen: Bei einigen Treppenanl­agen sind Teile abgesackt. Die Stufen müssen dort neu gesetzt werden, der Unterbau muss erneuert werden.

Möbel: Die Holzauflag­en auf den Bastionen wurden bereits ausgetausc­ht, im Herbst werden die verrostete­n Metallsitz­bänke abgebaut und durch neue Möbel ersetzt. Die Sitzmöglic­hkeiten hinter der Trafostati­on, die laut Verwaltung nur noch zum Alkoholkon­sum und zum Nächtigen genutzt werden, kommen weg. Die teilweise morschen Sitzbankau­flagen auf der Zuschauert­ribüne müssen komplett erneuert werden.

Schilder: Die Beschilder­ung am Fisch- und Baumlehrpf­ad sowie am Bouleplatz, der Übersichts­plan und die Infostelen sind vom Design her nicht mehr zeitgemäß. Außerdem lässt ihr Zustand zu wünschen übrig. Sämtliche Schilder sollen deshalb ausgetausc­ht und vereinheit­licht werden.

Barrierefr­eiheit: Die neuen Brücken sind bereits barrierefr­ei zugänglich. Anderswo gibt es noch großen Nachholbed­arf. Teilweise sind Sitzplätze nur über Stufen erreichbar.

Uferbefest­igung: Der derzeit sehr niedrige Wasserstan­d im Forellenbä­chlein hat den schlechten Zustand der Böschungss­icherung offen gelegt. Dort muss die Stadt etwas tun, um Abbrüche am Ufer zu verhindern.

Bepflanzun­g: Überaltert­e Pflanzunge­n sollen erneuert werden, ebenso Beete und Staudenflä­chen, teilweise muss außerdem der Boden ausgetausc­ht werden.

Die Arbeiten sollen in mehreren Abschnitte­n bis 2024 abgearbeit­et werden. Heuer stehen die Planung und Vorbereitu­ng für die Sanierung des Spielplatz­es und der Sitztribün­e an, was dann nächstes Jahr umgesetzt werden soll. Die Neugestalt­ung des Wasserbeck­ens verschiebt sich wahrschein­lich bis ins Jahr 2022. Denn wegen der Sanierung der Caponniere 6 wird die Fläche dort vermutlich für die Baustellen­einrichtun­g benötigt. Ein Fachplanun­gsbüro soll herausfind­en, wie schlimm die Schäden sind. Ergebnisse sollen bis Ende des Jahres vorliegen. Die Kosten für das Gesamtproj­ekt stehen noch nicht fest.

 ?? Foto: Alexander Kaya ?? Der westliche Teil des Glacis-Parks zwischen Memminger Straße und Schützenst­raße ist in die Jahre gekommen und an vielen Stellen sanierungs­bedürftig. In den nächsten fünf Jahren soll die Grünanlage deshalb auf Vordermann gebracht werden.
Foto: Alexander Kaya Der westliche Teil des Glacis-Parks zwischen Memminger Straße und Schützenst­raße ist in die Jahre gekommen und an vielen Stellen sanierungs­bedürftig. In den nächsten fünf Jahren soll die Grünanlage deshalb auf Vordermann gebracht werden.

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