Mit dem Tablet die Weichen stellen
Hobby Die Welt der Modellbauer ist im Umbruch. Warum immer mehr Eisenbahn-Fans auf den digitalen Zug aufspringen und warum viele das für dringend nötig halten
Dortmund/Augsburg Die „Lechfeldbahn“ist der ganze Stolz von HansWolfgang Sieger. Auf der eingleisigen Strecke können mehrere Züge gleichzeitig fahren, etwa in den großen Schattenbahnhof hinein. Sie geben auch Lok-Geräusche von sich. Sieger steuert alles vom Computer aus. „Das würde auch mit Tablet und Handy gehen“, sagt der Vorsitzende des ModellbahnClub-Lechfeld mit seinen 27 Mitgliedern. Die Anlage der Bahnliebhaber aus Graben im Landkreis Augsburg ist voll digital. Das sei heutzutage Standard und würde in dieser Art nicht analog funktionieren, sagt Sieger.
Nicht nur in Graben wird die Welt der Modellbahnbauer immer digitaler. Anstelle des Trafos tritt ein digitales Steuergerät mit Display. Viele hätten bereits von analog auf digital umgerüstet, erklärt Michael Krumm vom Bundesverband Deutscher Eisenbahn-Freunde während der Messe „Intermodellbau“in Dortmund, die noch bis Sonntag läuft. Mit den neuen Steuergeräten lassen sich mehrere Eisenbahnen gleichzeitig steuern und Signale, Lok-Geräusche oder Bahnansagen abstimmen. Die Steuerzentrale kann teilweise sogar mit dem Heimnetzwerk verbunden werden.
„Der Trend geht ganz klar in Richtung Digitalisierung“, bestätigt Richard Brandl. Er ist Geschäftsführer des Modellbahnfachgeschäfts „Augsburger Lokschuppen“. Analoge Modelle verkaufe er nur noch wenige, sie machten rund 20 Prozent des Umsatzes aus. AnalogLiebhaber seien „Puristen“, die viel Wert auf wirklichkeitsgetreue Modelle legten. Das sei bei den „digitalen Bahnliebhabern“anders. „Der Hersteller Märklin vertreibt nur noch digitale Loks, beispielsweise mit Sound“, sagt Brandl. Diese Neuerungen würden das Hobby interessanter und realistischer machen und zudem einen Anreiz für den Modellbau-Nachwuchs schaffen.
„Wenn Sie junge Leute dabei haben wollen, müssen Sie digital fahren“, sagt auch Franz-Josef Küppers vom Modellbahnverband in Deutschland. Er schätzt, dass inzwischen bis zu drei Viertel der HobbyEisenbahner umgerüstet haben oder teils analog, teils digital fahren. Er weist zugleich auf etwas hin, das ihm und seinem Verband große Sorgen bereitet: „Unser Hobby verliert Anhänger.“Manche Klubs seien nur noch Ältere-Herren-Vereine, „da sterben uns irgendwann die Leute weg“.
Die Zukunft liegt für viele also im Digitalen, doch die Umstellung kostet Geld. Digitale Loks sind deutlich teurer als analoge Modelle. Es gebe zudem unterschiedliche Systeme, die nicht miteinander kompatibel seien, bemängelt Matthias König, Fachmann vom Bundesverband Deutscher Eisenbahn-Freunde. Dass man den Nachwuchs mit Tablet und Smartphone ködern könne, glaubt König jedoch nicht. „Einen jungen PC-Freak kriegen Sie nicht auf eine Modellbahn, da passen eher Computer-Spiele mit Eisenbahnen“, sagt er.
Von den Modellbahn-Herstellern selbst kommt dagegen ein „leicht positives Signal“. Rund 150 Millionen Euro haben die Deutschen 2018 laut dem Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels für Modelleisenbahnen ausgegeben. Verbandssprecher Steffen Kahnt beobachtet zudem, dass immer mehr Großväter ihre Enkel an die Modelleisenbahn heranführen. Dafür würden vergessene Schätze aus dem Keller hervorgeholt – und von historisch auf modern getrimmt. (mit dpa) im deutschen Fernsehen, so faszinierend und vielschichtig frustriert sind die Charaktere gespielt.
Wie König dem stets unter Strom stehenden Vater Alexander Bukow den Spiegel vorhält, hat was Unerklärbares, auch wenn die Zuschauer den Täter kennen. Woher kommt die Wut in Keno, den Junis Marlon so brillant verkörpert? „Das ist ein Scheißsystem, das mit seinen Kindern so umgeht“, schimpft König und fordert Bukow zu Recht auf: „Wie wär’s mal mit Zuhören?“
Keno, der weder lesen noch schreiben kann, wird von den Erwachsenen aber auch im Stich gelassen. Denn „Kindeswohl“– schon der Name ist schierer Hohn – schiebt die Jungs im Zweifel und mit Wissen des Jugendamts ins billigere Ausland ab. Am Ende finden Vater und Sohn doch wieder zusammen. Und Alexander Bukow sagt doch tatsächlich: „Danke, Frau König!“Das heißt was. Rupert Huber