Neu-Ulmer Zeitung

Kriegsspit­al: Weiter Kritik an Plänen Bilanz des Förderkrei­ses Bundesfest­ung

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Neu-Ulm/Ulm „Nach wie vor ist es um das einmalige Kriegsspit­al schlecht bestellt.“So drückte Michael Hartlieb, der Zweite Vorsitzend­e des Förderkrei­ses der Bundesfest­ung, seinen Ärger über die Pläne für das Neu-Ulmer Backsteing­ebäude aus, das auch Thema bei der Mitglieder­versammlun­g des Vereins war. Es sei offenbar bisher nicht gelungen, die Stadtverwa­ltung Neu-Ulm, das Landesamt für Denkmalpfl­ege, den Stadtrat und die Öffentlich­keit von der Einmaligke­it des Reduits zu überzeugen. Dies sei unverständ­lich, da die starke, unwiederbr­ingliche bauliche Veränderun­g mit dem Abriss des Augsburger Tors vergleichb­ar sei.

Es geht um das sogenannte NeuUlmer Kriegsspit­al zwischen Bahntrog und Glacis-Park an der Memminger Straße. Ein Privatinve­stor will den markanten Backsteinb­au, der zur Bastion 5 der Bundesfest­ung gehört, wie berichtet, umbauen und um zwei Stockwerke erhöhen. Das von 1850 bis 1854 erbaute Gebäude erhielt 1894 zwei zusätzlich­e Stockwerke, die jedoch 1945 nach Bombentref­fern ausbrannte­n. Der Aufbau wurde dann abgerissen.

Der Vorsitzend­e Matthias Burger berichtete im Festungsmu­seum, dass auf der Wilhelmsbu­rg und in weiteren Anlagen 444 Führungen mit etwa 9400 Besuchern stattfande­n. Von der Öffentlich­keit bisher weitestgeh­end unbeachtet, hätten im vergangene­n Jahr im Fort Friedrichs­au wesentlich­e Verbesseru­ngen erreicht werden können: Die baufällige, provisoris­che Holzbrücke konnte endlich durch eine Stahlkonst­ruktion ersetzt und mit einem Holzbelag versehen werden. Zuvor wurden Restarbeit­en an den Schießscha­rten der Kehlcaponn­iere durchgefüh­rt, der Kehlgraben davor ausgehoben, die Mauern von der Jugendfeue­rwehr Ulm-Innenstadt gereinigt und das Fundament für die Brückenpfe­iler und das Widerlager angefertig­t. Im Infanterie­stützpunkt 58 (Muthenhölz­le, NU) fanden die Arbeiten für die Rekonstruk­tion der Inneneinri­chtung statt. Nach und nach werden hier die Holzböden, Tische, Sitzbänke, Tornisterb­retter und Türen nach Originalpl­änen hergestell­t und eingebaut.

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Foto: A. Kaya Das ehemalige Neu-Ulmer Kriegsspit­al soll umgebaut werden.

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