Schule braucht bald mehr Geld
Etat Ganztagsbetreuung und Digitalisierung werfen ihre Schatten voraus: Die Pfaffenhofer Verwaltungsgemeinschaft rechnet in den nächsten Jahren mit erheblichen Mehrkosten
Pfaffenhofen/Holzheim Der aktuelle Haushalt bereitet der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Pfaffenhofen noch keine Probleme. Aber im Schulbereich zeichnen sich für die Zukunft schon jetzt deutlich höhere Kosten ab, wie bei der Gemeinschaftsversammlung am Donnerstag im Holzheimer Rathaus deutlich wurde. Ganztagsbetreuung und Digitalisierung werfen demnach ihre Schatten voraus.
Bei beiden Themen stochern die Verantwortlichen allerdings momentan noch eher im Nebel. Das gilt für die zu erwartenden Beträge ebenso wie für die zeitliche Einordnung der Investitionen. Rolf Gaßner, Leiter der Hermann-KöhlSchule und Gremiumsmitglied, rechnet jedenfalls „in den kommenden Jahren mit großen Summen für die Informationstechnik“.
Bei den beiden Computerräumen müsste die Schule „erheblich nachrüsten“, sagte Gaßner. „Der alte Raum ist 17, der neue immerhin schon zehn Jahre alt.“Mehraufwand verursache zudem die Tendenz, die Schulkinder künftig verstärkt individuell mit Geräten auszurüsten. Dabei befürchtet der Schulleiter: „Ich hoffe hier zwar auch auf Bundesmittel, aber an den Kommunen wird einiges hängen bleiben.“
Das gilt auch in Sachen Ganztagsschule. „Wir werden sie nicht auf
können, weil sich die Gesellschaft verändert“, sagte Gaßner, der von erheblichen Umbaukosten für das Schulgebäude ausgeht, „wohl noch vor dem Jahr 2022“. Denn:
„Bei der Mittagsbetreuung platzen wir schon jetzt aus allen Nähten.“
Seine Kritik an dem aus seiner Sicht merklich reduzierten Schulbudget indes wollte Kämmerin Kahalten trin Müller-Gau so nicht stehen lassen. Vielmehr seien alle von der Schule angemeldeten Maßnahmen im Etat berücksichtigt worden. „In der Summe eher mehr als im Vorjahr, jedenfalls nicht weniger.“Tatsächlich aber sind die beiden Haushalte der Kämmerin zufolge nur bedingt vergleichbar. Im Hinblick auf einen „möglichst realistischen Etat“habe sie nämlich einen bislang dort verankerten, grob geschätzten Ansatz für die Ganztagsbetreuung in die Finanzplanung der Folgejahre verschoben, eben der unsicheren Fälligkeit wegen. Daraus erklärt sich denn auch nicht nur der verglichen mit dem Vorjahr um rund 100000 auf 3,2 Millionen Euro gesunkene Gesamtetat. Die auf die beteiligten Kommunen entfallenden Umlagen werden wegen des Vorjahresüberschusses ebenfalls geringer.
Gaßner akzeptierte die Erklärung und betonte sogar: „Die VG ist eine gute Partnerin der Schule.“Schließlich stimmte er dem Haushalt zu, das Gremium insgesamt auch.
Gleiches galt für die Finanzplanung und den Stellenplan. Die darin ausgewiesene neue Halbtagsstelle für den Finanzbereich hatte die Kämmerin eingangs mit einer Neuregelung bei der Umsatzsteuerpflicht von Kommunen begründet – aus ihrer Sicht „für die VG eine gewaltige Neuaufgabe“. Diese führe nicht nur zu erheblicher Mehrarbeit, sondern erfordere auch viel fachliche Kompetenz.