Der schönste Beruf der Welt
Warum ich den Beruf des Lokaljournalisten liebe? Das ist schnell erklärt: Spannende Menschen in entspannten Dörfern kennenlernen, große Skandale in kleinen Städten aufdecken, nachhaken zu dürfen, wo schon alles abgehakt zu sein scheint, eintreten zu dürfen, wo ein Betreten-verbotenSchild hängt. Immer ganz nah dran an den Menschen, an ihren Sorgen und Hoffnungen. Als Lokaljournalist bin ich Sprachrohr für alle, deren Stimme im Geschrei der Starken und Lauten nicht gehört wird – das birgt große Verantwortung, das macht den besonderen Reiz an diesem Beruf aus.
Und: Als Lokaljournalist gleicht kein Tag dem anderen. Gestern ein spektakulärer Bombenfund in der Innenstadt, heute im Selbstversuch einen Tag lang in die Haut eines Schlossers schlüpfen und morgen mit einem Menschen fernab von Tagesschau und Co. über sein mitreißendes Lebenswerk sprechen. Es muss nicht immer die ganz große Bühne sein – die faszinierendsten Geschichten sind meist im kleinen, eben im lokalen, zu finden. Als Lokaljournalist ist mir das und noch vieles mehr täglich gegönnt.
Aber: Weil noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, lerne ich aktuell das unbedingt nötige Handwerkszeug. Seit Januar dieses Jahres bin ich Volontär an der Günter Holland Journalistenschule. Denn jeder fängt mal klein an. Fast sechs Jahre ist es her, als ich meinen ersten Artikel in der Augsburger Allgemeinen
veröffentlichte – eine Fußball-Kreisligavorschau für die Lokalausgabe in Aichach. Zugegeben, nicht gerade Pulitzer-Preisverdächtig. Dafür hat es mich gepackt und die Faszination für diesen Beruf wird seitdem täglich größer.