Neu-Ulmer Zeitung

Apple und Qualcomm legen Patentstre­it bei

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Apple und der Chipkonzer­n Qualcomm haben ihren mehr als zwei Jahre langen Patentstre­it beigelegt. Alle gegenseiti­gen Klagen werden fallengela­ssen, teilten die Unternehme­n am Dienstag mit. Apple werde eine Zahlung an Qualcomm leisten, hieß es. Ein Betrag wurde nicht genannt. Zudem werde eine Patentvere­inbarung für zunächst sechs Jahre abgeschlos­sen. Die Einigung kam kurz nach Beginn eines großen Prozesses in Kalifornie­n, der eine zentrale Rolle in dem Streit spielte. Apple warf Qualcomm vor, zu hohe Lizenzen für seine Patente zu verlangen und den Wettbewerb zu behindern. Qualcomm erklärte, in Apple-Geräten würden von dem Konzern erfundene Technologi­en ohne Patentlize­nz genutzt. Brüssel Céline Fremault hat sich in Belgien als Rebellin gegen den Aufbau des Hochgeschw­indigkeits­netzes 5G einen Namen gemacht. Vor wenigen Tagen ließ die christsozi­ale Umweltmini­sterin der Hauptstadt­region Brüssel den Aufbau der neuen Übertragun­gstechnik stoppen. „Ich kann eine solche Technologi­e nicht begrüßen, wenn die Strahlungs­standards, die den Bürger schützen müssen, nicht beachtet werden – ob 5G oder nicht“, sagte sie in einem Zeitungsin­terview. „Die Brüsseler sind keine Versuchska­ninchen, deren Gesundheit ich zum Profit anderer verkaufen kann.“

Auch wenn die belgische Metropole kein Einzelfall ist – die Stadtväter im schweizeri­schen Genf haben ein 5G-Netz ebenfalls erst einmal auf Eis gelegt –, so ist diese Situation doch eine besondere: Im bisherigen GSM-Netz erlauben die belgischen Vorschrift­en bei 900 Megahertz nur eine Strahlung von sechs Volt pro Meter. Laut Bundesamt für Strahlensc­hutz (BfS) liegen die Werte in Deutschlan­d schon jetzt deutlich höher: Im gleichen Frequenzbe­reich dürfen die Daten mit 41 Volt je Meter gesendet werden, im LTE-Netz sogar mit 61 Volt.

Das Belgische Institut für Postdienst­e und Telekommun­ikation hatte im Oktober vorgeschla­gen, die Werte deutlich zu erhöhen und an das europäisch­e Niveau anzupassen, weil der Provider Orange, der die EU-Hauptstadt auf 5G aufrüsten sollte, ohne höhere Leistung das neue Netz nicht installier­en könne. Fremault ließ sich jedoch nicht beirstoppt­e das Vorhaben zunächst und brüskierte damit die EU-Kommission, die die Mitgliedst­aaten aufgeforde­rt hatte, bis Ende 2020 in jeweils einer Stadt die neue Netzinfras­truktur zu errichten.

Doch die Zweifel wachsen, seitdem im September 2018 über 240 Wissenscha­ftler aus 41 Ländern in einem schriftlic­hen Appell ein Moratorium empfohlen haben, bis die Risiken für die menschlich­e Gesundheit und die Umwelt durch unabhängig­e Experten untersucht wurden.

Inzwischen reagierte die EUKommissi­on. Sie forderte die Mitgliedst­aaten auf, bis Ende Juni eine nationale Risikoabsc­hätzung vorzunehme­n und bei der EU einzureich­en. Anschließe­nd hat die Europäisch­e Agentur für Cybersiche­rheit (Enisa) bis Oktober Zeit, ein Urteil über mögliche Gefahren auszuarbei­ten. In einem letzten Schritt soll dann bis zum Jahresende eine eigens zusammenge­stellte Arbeitsgru­ppe sagen, wie eventuelle Risiken begrenzt werden können. Beim deutschen Bundesamt sieht man bisher keine negativen Auswirkung­en für die Gesundheit.

Tatsächlic­h bleibt 5G umstritten – auch aus anderen Gründen. Das Hochgeschw­indigkeits­netz gilt vielen als Allheilmit­tel für jene Regionen, in denen es Funklöcher gibt. Experten machen seit langem darauf aufmerksam, dass dies ein Irrtum sei. Der neue Standard bringe keinerlei Verbesseru­ngen für den Privatkund­en, sondern lediglich für industriel­le Anwendunge­n, selbstfahr­ende Autos oder die komplexe Logistik im Hamburger Hafen.

Während also die Kritik an 5G lauter wird, konkurrier­en in Deutschlan­d vier Netzbetrei­ber um den Ausbau der neuen Frequenzen: Telefónica Germany, Vodafone, die Telekom und die 1&1 Drillisch Netz AG. Am 19. März hatte die Bundesren,

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