Bahn bessert ein bisschen nach
Gute Nachrichten von der Deutschen Bahn ist man in Schwaben nicht gewohnt. Beim Nahverkehr kommt sie kaum noch zum Zug, da laufen ihr private Konkurrenten den Rang ab. Im Fernverkehr hatte man in den vergangenen Jahren den Eindruck, dass auf der Achse in Richtung Nürnberg das Angebot mehr und mehr ausgedünnt wird. Ganze sieben ICE in jeder Richtung sind noch geblieben. Und wer nach Berlin oder Hamburg und zurück fahren will, muss immer häufiger in Nürnberg umsteigen – längere Wartezeiten eingeschlossen. Die Musik spielt auf der für Hochgeschwindigkeiten ausgelegten Strecke über Ingolstadt.
Der nächste Fahrplan, auf den wir noch bis Dezember warten müssen, verspricht nun ein bisschen Wiedergutmachung. Die ICE verkehren wieder etwas häufiger von München nach Berlin über Augsburg, was auf die ganze Region ausstrahlen sollte. Zwischen Augsburg und Nürnberg entsteht so etwas wie ein Zwei-Stunden-Takt. Unzumutbare Lücken von zuletzt teilweise mehr als drei Stunden werden geschlossen. Und Berlin wird noch ein bisschen bequemer erreichbar.
Das Verkehrsministerium strebt bis 2030 einen Deutschland–Takt mit stündlichen Anschlüssen an allen Knotenbahnhöfen an. Die einst bedeutende Achse Augsburg-Nürnberg darf bei dieser Gelegenheit nicht aufs Abstellgleis geschoben werden, sondern muss zu einem Teil dieses Netzes werden. Das wäre die beste Nachricht.