Neu-Ulmer Zeitung

Bestürzung und Mitgefühl in den Partnerstä­dten

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Landkreis Die Franzosen sind geschockt über den Brand von NotreDame, der berühmten Kathedrale in Paris. Und auch in der Region ist die Betroffenh­eit groß, vor allem in Gemeinden, die enge Kontakte zu Frankreich pflegen.

Weißenhorn: Jean-Claude Gourmet vom Partnersch­aftsverein Weißenhorn reagierte bestürzt auf die Nachricht aus Paris: „Ich bin fassungslo­s und sprachlos. Das ist eine besondere Katastroph­e“, sagte der Vorsitzend­e. Und weiter: „In wenigen Stunden wurden 800 Jahre Geschichte vernichtet – das tut weh, ich könnte den ganzen Tag weinen.“Gourmet hofft, dass zumindest ein Teil der Kathedrale noch zu retten ist. „Die Restaurier­ung wird aber wohl Jahrzehnte dauern“, vermutet er. Er selbst ist in Paris geboren und hat viele Freunde in der Partnergem­einde Villecresn­es, die nahe der Hauptstadt liegt. Denen habe er bereits sein Mitgefühl ausgesproc­hen: „Ich bin sicher, Frankreich wird Notre-Dame wieder aufbauen.“

Illertisse­n: Noch gestern Vormittag hat sich Olivier Lepick, Bürgermeis­ter von Illertisse­ns Partnersta­dt Carnac, via Facebook zur Brandkatas­trophe geäußert: Ihm fehlten die Worte, er empfinde eine Mischung aus Sorge und Wut. Sollte der Brand mit der Renovierun­g zusammenhä­ngen, erweise sich der Umgang mit dem Denkmal als völlig inakzeptab­el und bezeuge unglaublic­he Leichtsinn­igkeit und Inkompeten­z. Der Suche nach den Verantwort­lichen darf laut Lepick nicht ausgewiche­n werden. „Die Franzosen werden Notre-Dame wieder aufbauen, sie haben gar keine Wahl.“Frankreich sei noch immer aufgestand­en im Laufe seiner ereignisre­ichen Geschichte. „Heute weine ich für Notre-Dame“, so der Bürgermeis­ter.

Babenhause­n: Wilhelm Flach vom Partnersch­aftsverein Babenhause­n will seine Anteilnahm­e und Betroffenh­eit in einem Schreiben an die drei Gemeinden Argentré, Louvigné und Soulgé-sur-Ouette zum Ausdruck bringen. Flach: „Es ist ein Ereignis, das tief berührt und ein großer Verlust.“Die Kathedrale habe schon so vieles überstande­n. Im Oktober werde eine Delegation aus Babenhause­n nach Paris reisen, um dort mit den französisc­hen Freunden das nächste Partnersch­aftstreffe­n vorzuberei­ten, erzählt Flach. Das sei bereits geplant gewesen. Ob die Gruppe Notre-Dame trotz allem besuchen wird? „Mit Sicherheit.“(lor, stz, loto)

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MITTWOCH, 17. APRIL 2019

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