Neu-Ulmer Zeitung

Das Kaufhaus Abt zieht offenbar bald um

- VON MICHAEL RUDDIGKEIT

Einzelhand­el Das Gebäude am Münsterpla­tz wird saniert oder durch einen Neubau ersetzt

Ulm Der Ulmer Einzelhand­el steht vor einer weiteren großen Veränderun­g – und möglicherw­eise einer zusätzlich­en großen Baustelle. Das alt eingesesse­ne Haushaltsw­arengeschä­ft Abt zieht demnächst um. Medienberi­chten zufolge soll das Kaufhaus übergangsw­eise in der Hirschstra­ße 10 unterkomme­n, wo bis Ende des Monats der Räumungsve­rkauf von K&L Ruppert läuft. Was der Ulmer Drogeriekö­nig Erwin Müller am Münsterpla­tz vorhat, ist unklar. Eine Anfrage unserer Redaktion blieb bis Dienstagab­end unbeantwor­tet.

Im Grunde kommen nur zwei Optionen infrage: Entweder das in die Jahre gekommene Abt-Gebäude am Münsterpla­tz wird grundlegen­d saniert. Oder es wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. „Dass da was passieren muss und das nicht mehr zeitgemäß ist, ist jedem klar“, sagte Citymanage­r Henning Krone über die 60 Jahre alte Immobilie. „Wir hoffen nur, dass es ganz schnell geht, wenn es sich bewahrheit­en sollte, dass Abt auszieht und ein Neubau entsteht.“Ein längerer Leerstand am Münsterpla­tz wäre aus Sicht der Ulmer City Marketing überhaupt nicht gut. Müllers Pläne kennt Krone allerdings auch nur vom Hörensagen. Der Unternehme­r habe sich gegenüber den Händlern in der Innenstadt noch nicht zu seinen Plänen geäußert.

„Gerüchte kommentier­e ich nicht“, sagte Oberbürger­meister Gunter Czisch zu der anstehende­n Veränderun­g am Münsterpla­tz. „Herr Müller ist Eigentümer des Gebäudes. Er muss wissen, was er da machen will.“Natürlich habe es Gespräche mit der Firma Müller gegeben. Die Stadt habe ein großes Interesse daran, dass an der prägnanten Stelle etwas Hochwertig­es entsteht. „Wir werden das positiv begleiten“, sagte Czisch.

Das Kaufhaus Abt ist eines der bekanntest­en Geschäfte Ulms und ein Frequenz-Bringer in der Innenstadt. Der Günzburger Geschäftsm­ann Erwin Hutter hatte es nach der Abt-Pleite im Jahr 2004 mit einer Investoren­gruppe übernommen, komplett umgebaut und neu aufgestell­t. Der Umsatz hat sich in der Folgezeit mehr als verdoppelt, das Traditions­unternehme­n wurde ausgezeich­net. Branchenke­nner sprachen von „einem Premiumhau­s, einem Flaggschif­f“. Umso überrascht­er waren viele, als Abt vor knapp zwei Jahren verkauft wurde – eben an Drogeriekö­nig Erwin Müller. Hutter blieb zunächst noch mit seiner Schreibwar­enabteilun­g in dem Gebäude am Münsterpla­tz. Ende vorigen Jahres zog er sich ganz zurück. Seitdem betreibt Müller das Geschäft komplett, in dem nach der Übernahme das Sortiment beispielsw­eise um Parfüm erweitert und so manches Detail verändert wurde – bis hin zum Glockenspi­el an der Außenfassa­de, wo der Spatz am Pendel durch das Müller-Logo ersetzt wurde. Jetzt stehen erheblich größere Veränderun­gen ins Haus, die nicht nur von Kunden und Mitarbeite­rn mit Spannung verfolgt werden, sondern auch von der Stadt. Zumindest Teile des Vorhabens, wie der mögliche Bau einer Tiefgarage, bergen erhebliche­n Zündstoff. »Kommentar

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Foto: Alexander Kaya Was passiert mit dem Haushaltsw­arengeschä­ft Abt am Münsterpla­tz? Es soll offenbar saniert oder durch einen Neubau ersetzt werden.

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