Gefühlvolle Klänge im hübschen Raum
Jahreskonzert Eintracht Attenhofen spielt sanfte und jazzige Melodien. Die Besucher sehen zudem ein Debüt
Weißenhorn Ein besonderes Konzert an einem besonderen Ort: Der Musikverein Eintracht Attenhofen bot am Sonntagabend sein alljährliches Frühjahrskonzert. Dass es im wunderbar angelegten, wenn auch etwas spärlich beleuchteten Claretsaal des Claretinerkollegs Weißenhorn gespielt wurde, ist etwas Besonderes, wenn auch nicht mehr ganz Neues, denn die Attenhofer gastierten dort zum vierten Mal.
Dass im Saal kein Platz frei blieb, ist ein gewohntes Bild, zumal sowohl die Jugendkapelle WABBS (Wallenhausen, Attenhofen, Biberachzell, Bubenhausen und Stadtkapelle Weißenhorn) unter Leitung von Rainer Häußler, als auch die Eintracht-Musikkapelle mit Dirigent Fabian Pecher auftraten. Die vielleicht größte Besonderheit an diesem Abend lieferte Franziska Span, die in der Kapelle Saxofon und Querflöte spielt. Sie absolvierte zuletzt unter der Ägide von Fabian Pecher eine Dirigentenausbildung und feierte am Sonntag bei den „Movie Milestones“von Hans Zimmer, einem Filmmusik-Medley, ihre Premiere mit dem Taktstock in der Hand. Dafür erntete sie sowohl vom Publikum als auch von der Kapelle eine Menge Applaus.
Zunächst aber glänzte die Musikkapelle mit dem fetzigen Stück „Abel Tasman“und überzeugte bei ihrer musikalischen Reise durch die USA („Oregon“von Jacob de Haan) vor allem mit ihrer spielerischen, übergangslosen und stilsicheren Darstellung der verschiedenen Landschaften und Orte, dem „Tagtraum vom Wilden Westen“und dem mit Instrumenten inszenierten Ende der Reise am Pazifik. Nach Franziska Spans Dirigentendebüt kam mit „Song of hope“ein anrührendes Stück, bei dem die Musiker demonstrierten, wie sanft und gefühlvoll sie ihre Blasinstrumente erklingen lassen können.
Mit dem Santiano-Medley „Rock von der Küste“und dem durch Simon und Garfunkel 1964 bekannt gewordenen und Ende 2015 von der Band Disturbed neu arrangierten Titel „The Sound of Silence“ging der offizielle Teil des Abends, der mit dem fünf Stücke umfassenden Konzert der sehr harmonisch wirkenden, großartig aufspielenden Jugendkapelle begonnen hatte, spannend zu Ende.
Und weil die Musikkapelle, die von Pecher sicher geführt wurde, das Publikum mit seiner vorwiegend symphonischen Blasmusik für sich eingenommen hatte, musste sie dann noch eine Zugabe spielen. Dafür hatte sie sich den Rocksong „Proud Mary“, der für Ike und Tina Turner zu einem Hit geworden war, herausgesucht. Nach einem etwas zu zaghaften Beginn ging die musikalische Post ab. Zwischendrin klang die Kapelle immer wieder etwas jazzig, was ihr Können weiter unterstrich. Entsprechend wurden die Attenhofer mit jeder Menge Beifall bedacht.