Wie man den Osterhasen findet
Natur Die langohrigen Tiere lassen sich in freier Wildbahn durchaus blicken – wenn man einige Dinge beachtet. Zum Beispiel, dass sich frühes Aufstehen lohnt
Illertissen/Landkreis Hasen stehen in den kommenden Tagen hoch im Kurs – schließlich bringen sie an Ostern die Eier. Wäre es nicht toll, eines der Tiere beim Osterspaziergang zu erblicken? Die Chancen dafür stehen gar nicht so schlecht, sagt Christian Liebsch, der Vorsitzende des Bayerischen Jagdverbands im Kreis Neu-Ulm. In der Region gebe es teilweise recht ansehnliche Bestände. Wer einen Hasen sehen möchte, sollte aber einige Tipps und Regeln beachten.
Früh oder spät „Wer echte Osterhasen entdecken will, muss früh aufstehen“sagt Liebsch. Oder lange aufbleiben. Kurz nach Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang seien die Feldhasen am aktivsten. Da fühlten sie sich vor ihren hungrigen Feinden wie Fuchs, Marder, Wiesel und Habicht geschützt. Bei einem Spaziergang zur Mittagszeit wird es wohl nichts mit einem Mümmelmann-Rendezvous.
Zahlen Rund 27 Feldhasen pro Quadratkilometer besiedeln im Durchschnitt Felder und Wiesen in Bayern, das hat die letzte Hasenzählung im Herbst 2018 ergeben. Bundesweit sind es mit elf Hasen pro Quadratkilometer deutlich weniger. Die meisten Langohren haben die bayerischen Jäger in Unterfranken und in Niederbayern aufgespürt.
Im Kreis Neu-Ulm sind die Bestände recht unterschiedlich verteilt, sagt Liebsch. Hasen mögen abwechslungsreiche Umgebung: Wo es Wiesen, Felder, Hecken und Unterholz gibt, fühlten sie sich wohl. Nicht dagegen in großen Mais- oder Rapsfeldern. Ein guter Lebensraum sei das Pfuhler Ried.
Junge Hasen – Finger weg Im Jahr 2018 hat die Zahl der Hasen in ganz Bayern um elf Prozent zugenommen. Das zeigt der Vergleich der Zählergebnisse vom Frühjahr und vom Herbst. Ein Grund für den Zuwachs: das herrliche Sommerwetter, so Liebsch. Ein trockenes, warmes Frühjahr sorgte dafür, dass viele kleine Hasen überlebten. Anhaltende Nässeperioden dagegen bedeuten für die kleinen Tiere den sicheren Tod. Wenn Spaziergänger auf ein Hasen-Baby stoßen, sollten sie dieses nicht anfassen: Die Tiere seien meist nur scheinbar hilflos, die Häsin kehre einmal täglich zum Nest zurück, um ihren Nachwuchs zu säugen, erklärt Liebsch.
Perfekte Heimat Hasen brauchen Hecken und Feldraine, Böschungen und Graswege. Nur dort finden sie in der intensiv genutzten Agrarlandschaft die Kräuter, von denen sie sich ernähren. Der Bayerische Jagdverband bringt deshalb eine Mischung mit Kamille, Kümmel und Salbei aus. Diese nahrhaften Wildkräuter hielten die Hasen gesund und führten dazu, dass die Junghasen „schnell aus dem Gröbsten herauswachsen“, so Liebsch.
So sieht der Osterhase aus Feldhase und Kaninchen werden oft verwechselt. Der Hase ist viel größer als das Kaninchen, er ist braun und hat lange Ohren mit schwarzer Spitze. Das Kaninchen besitzt ein graues Fell und hat kürzere „Löffel“. Während der Hase auf dem Feld, im Acker, auf der Wiese oder im Wald lebt, wohnt das Kaninchen unterirdisch in einem Bau.
Wie der Hase zu finden ist Die Ergebnisse aus der Hasenzählung ließen hoffen, dass die Kinder beim Osterspaziergang mit etwas Glück echte Osterhasen sehen, sagt Liebsch. Frühes Aufstehen (oder ausharren abends) vorausgesetzt. Tierfreunde sollten auf den Feldern, Wiesen und im Wald die Wege aber nicht verlassen, mahnt Liebsch. Ansonsten würden Wildtiere aufgeschreckt. Wer aber aufmerksam „nach links und rechts schaut“, könne auch vom Spazierpfad aus einen „Osterhasen“sehen. Vielleicht mit einem Fernglas auf einige Entfernung. Falls ein Hase entdeckt wird: Stehen bleiben! Denn die Tiere sind„Bewegungsseher“. Liebsch: „Wenn man regungslos bleibt, kann es sein, dass der Hase direkt auf einen zukommt.“
Video Und wer nicht mehr bis Ostern warten will, kann in das BJV-Video „Wissen, wo der Hase läuft“reinklicken und schauen, was Jäger für die Feldhasen in ihrem Revier tun. Zu finden ist der Film unter: www.jagd-bayern.de/ bjv-video-hasen-in-bayern.html Ein Autofahrer ist bei einem Unfall auf der A 8 am Mittwochnachmittag schwer verletzt worden. Den Sachschaden gibt die Autobahnpolizei Günzburg mit rund 30 000 Euro an. Zu dem Unfall war es gekommen, als der 50-jährige Fahrer eines Sattelzugs kurz nach der Anschlussstelle Burgau in Richtung Stuttgart fahrend zum Überholen auf den mittleren Fahrstreifen wechselte. Dabei hatte er einen dort fahrenden Wagen übersehen. Der 51-Jährige im Auto verletzte sich dadurch und wurde mit schwereren Verletzungen in eine Klinik gebracht. Sein Wagen war nicht mehr fahrbereit und musste infolgedessen abgeschleppt werden. Zur Verkehrssicherung und Reinigung der Fahrbahn waren Mitarbeiter des Autobahnbetreibers Pansuevia im Einsatz. Der slowakische Fahrer des Sattelzugs musste eine Sicherheitsleistung bezahlen.