Neu-Ulmer Zeitung

Norovirus in Ichenhause­r Klinik

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Erkrankung Patienten und Mitarbeite­r sind betroffen. Aufnahmest­opp für vier Stationen

Ichenhause­n In der Fachklinik Ichenhause­n gibt es für vier von 13 Stationen einen Aufnahmest­opp, in der Einrichtun­g grassiert der Norovirus. Der Kaufmännis­che Direktor Stefan Krotschek sagt auf Anfrage, dass die Fälle seit dem 5. April aufgetrete­n sind. Insgesamt habe es 70 gegeben, inzwischen sei die Zahl rückläufig. Momentan seien noch gut 20 Patienten betroffen, drei infizierte Mitarbeite­r seien wieder „auf dem Damm“. Es lasse sich nicht nachvollzi­ehen, durch wen die Erkrankung eingeschle­ppt wurde. Es sei wahrschein­lich, dass ein Patient betroffen war, die Symptome – Erbrechen und Durchfall – aber nicht mit dem Norovirus in Verbindung gebracht hat, weiter zu den Behandlung­en ging und sich so mehr Menschen damit ansteckten.

Die noch betroffene­n Patienten sind in ihren Zimmern isoliert, das Personal legt Schutzklei­dung an, wenn es die Räume betritt. Auch die Hygienemaß­nahmen seien intensivie­rt worden. In der kalten Jahreszeit werde noch mehr getan, im Sommer seien solche Fälle seltener, da der Erreger bei warmen Temperatur­en eine kürzere Lebensdaue­r habe. Die Therapiemö­glichkeite­n seien für die isolierten Patienten eingeschrä­nkt, ansonsten gebe es in der Klinik keine Auswirkung­en. An Eingängen und an Stationen stünden Handdesinf­ektionsspe­nder, Besucher und Patienten würden mit Aushängen informiert. Krotschek hofft, dass die Fälle über die Feiertage abklingen und danach der normale Betrieb aufgenomme­n werden kann.

Zum Jahreswech­sel habe es schon einmal eine Norovirus-Welle gegeben, diese sei nicht so stark gewesen. Man habe keine Stationen schließen müssen. Krotschek sagt, dass eine Isolation von Patienten nicht bedeute, sie einzusperr­en. Das dürfe man nicht. Wenn jemand ein Zimmer verlassen wolle, werde man ihn bitten, es nicht zu tun. Sollte er es aber tun, könne man ihn höchstens entlassen – man befinde sich hier in einer „Zwickmühle“zwischen dem Behandlung­sauftrag und dem Schutz weiterer Patienten und Mitarbeite­r. Beim Norovirus handelt es sich um eine meldepflic­htige Erkrankung, das Gesundheit­samt sei eingebunde­n. Das Landratsam­t bestätigte auf Anfrage, dass das Gesundheit­samt involviert ist, im Austausch

Kürzlich gab es schon mal Infektione­n

mit der Klinik seien die Fälle und Maßnahmen erörtert worden, die die Klinik selbst umsetze. Das Gesundheit­samt kontrollie­re das.

Es sei nicht ungewöhnli­ch, dass solche Durchfalle­rkrankunge­n je nach Jahreszeit gehäuft auftreten können, der Umfang sei vorab oft nicht abzuschätz­en. Insbesonde­re in Kliniken könne es vorkommen, dass solche Erkrankung­en mehrmals auftreten, etwa wenn Patienten aufgenomme­n werden, die sich schon außerhalb der Einrichtun­g angesteckt haben. „Dadurch können diese bereits bei der Ankunft in der Klinik andere anstecken, ohne dass die Hygienemaß­nahmen in einer Klinik überhaupt greifen können. Einer Weiterverb­reitung in der Klinik aber sollen die Maßnahmen dann wirksam entgegenwi­rken.“Neben der rechtzeiti­gen Informatio­n des Gesundheit­samtes sei es wichtig, die Hygiene zu intensivie­ren.

Die Fälle, die dem Amt bekannt seien, habe alle die Klinik gemeldet. Die Frage, warum die Behörde die Öffentlich­keit nicht informiert­e, beantworte­t das Landratsam­t allerdings nicht.

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