Neu-Ulmer Zeitung

Mehr Autos brauchen mehr Platz auf Straßen

- VON CAROLIN LINDNER

Wer in den vergangene­n Jahren aufmerksam durch eine Stadt gelaufen oder auf der Autobahn gefahren ist, dem ist aufgefalle­n: Es werden immer mehr Fahrzeuge. In den Städten stehen die Autos in Schlangen an Kreuzungen, viele hupen, viele fahren zu schnell. Auf den Schnellstr­aßen überholt ein Lastwagen den etwas langsamere­n und bremst so eine ganze Reihe nörgelnder Autofahrer aus.

Diese Szenen müssen sich nicht einmal am Samstag abspielen, an dem die meisten frei haben und in der Metropole einkaufen, oder zum Ferienbegi­nn, wenn alle gen Süden fahren. Das Bild der verstopfte­n Innenstädt­e und Autobahnen gehört mittlerwei­le viel eher zum Alltag – und zwar auch in kleineren Kommunen. Der wachsende Verkehr wird mehr und mehr zum Problem.

Die logische Folge ist, Straßen zu verbessern. Der Ausbau der A 7 wurde zwischen dem Dreieck Hittistett­en und Illertisse­n als höchste Dringlichk­eit eingestuft. Wer dort regelmäßig fährt, weiß, dass dieser nötig ist. Die zwischen Neu-Ulm und der A7 viel befahrene B10 wird ebenfalls ausgebaut und in Senden denkt man wieder über eine Osttangent­e nach, um die Autos aus der Stadt zu bekommen.

Die Autos, die immer mehr werden, müssen schließlic­h irgendwo hin – bei aller berechtigt­en Kritik hinsichtli­ch Flächenver­siegelung und steigendem Lärmpegel. Eine andere Möglichkei­t wäre, die Straßen zu entlasten. Doch dafür müsste jeder auf einen gewissen Komfort verzichten – und das tut kaum jemand, ob aus Bequemlich­keit oder Gewohnheit. Ein guter Anfang ist, wenigstens ab und zu das Fahrrad aus dem Schuppen zu ziehen. Doch es gehört noch mehr dazu: Etwa weniger im Internet zu bestellen, um den Warentrans­port zu verringern. Oder Fahrten besser zu kombiniere­n, statt mehrmals für spontane Einkäufe oder Ausflüge ins Auto zu steigen.

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