Mehr Autos brauchen mehr Platz auf Straßen
Wer in den vergangenen Jahren aufmerksam durch eine Stadt gelaufen oder auf der Autobahn gefahren ist, dem ist aufgefallen: Es werden immer mehr Fahrzeuge. In den Städten stehen die Autos in Schlangen an Kreuzungen, viele hupen, viele fahren zu schnell. Auf den Schnellstraßen überholt ein Lastwagen den etwas langsameren und bremst so eine ganze Reihe nörgelnder Autofahrer aus.
Diese Szenen müssen sich nicht einmal am Samstag abspielen, an dem die meisten frei haben und in der Metropole einkaufen, oder zum Ferienbeginn, wenn alle gen Süden fahren. Das Bild der verstopften Innenstädte und Autobahnen gehört mittlerweile viel eher zum Alltag – und zwar auch in kleineren Kommunen. Der wachsende Verkehr wird mehr und mehr zum Problem.
Die logische Folge ist, Straßen zu verbessern. Der Ausbau der A 7 wurde zwischen dem Dreieck Hittistetten und Illertissen als höchste Dringlichkeit eingestuft. Wer dort regelmäßig fährt, weiß, dass dieser nötig ist. Die zwischen Neu-Ulm und der A7 viel befahrene B10 wird ebenfalls ausgebaut und in Senden denkt man wieder über eine Osttangente nach, um die Autos aus der Stadt zu bekommen.
Die Autos, die immer mehr werden, müssen schließlich irgendwo hin – bei aller berechtigten Kritik hinsichtlich Flächenversiegelung und steigendem Lärmpegel. Eine andere Möglichkeit wäre, die Straßen zu entlasten. Doch dafür müsste jeder auf einen gewissen Komfort verzichten – und das tut kaum jemand, ob aus Bequemlichkeit oder Gewohnheit. Ein guter Anfang ist, wenigstens ab und zu das Fahrrad aus dem Schuppen zu ziehen. Doch es gehört noch mehr dazu: Etwa weniger im Internet zu bestellen, um den Warentransport zu verringern. Oder Fahrten besser zu kombinieren, statt mehrmals für spontane Einkäufe oder Ausflüge ins Auto zu steigen.