Neu-Ulmer Zeitung

Junge Leute prügeln sich am Bahnhof

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Für eine Schlägerei am Mittwochab­end auf dem am Neu-Ulmerer Bahnhof gelegenen Theodor-vonHildebr­andt-Platz werden Zeugen gesucht. Wie die Polizei mitteilt, fuhren wegen des Vorfalls gegen 21.15 Uhr mehrere Streifenwa­gen zum Tatort. Dort brachten die Polizisten in Erfahrung, dass eine 16-Jährige einem bislang Unbekannte­n ins Gesicht geschlagen hatte. Im Rahmen der Sachverhal­tsaufnahme ermittelte­n die Beamten drei junge Männer im Alter von 19 und 22 Jahren, die sich allesamt noch vor Ort befanden, als Beteiligte einer weiteren Körperverl­etzung. Auch bei dieser Tat wurde ein bislang Unbekannte­r geschlagen. In dem Auto, mit dem die Tatverdäch­tigen unterwegs waren, wurde eine Schrecksch­usswaffe gefunden und sichergest­ellt. Nach derzeitige­m Ermittlung­sstand ist davon auszugehen, dass die Waffe bei der Tatausführ­ung nicht eingesetzt, sondern lediglich mitgeführt wurde. Die Verdächtig­en wurden nach Beendigung der Polizeimaß­nahmen wieder entlassen. Völlig unklar ist derzeit noch das Motiv der Auseinande­rsetzung.

Kontakt Die Polizeiins­pektion NeuUlm bittet bislang unbekannte Geschädigt­e und weitere Zeugen, sich unter Telefon 0731/8013-0 oder per E-Mail an pp-sws.neu-ulm.pi@polizei.bayern.de zu melden. Neu-Ulm Der Stadtteil Jedelhause­n liegt knapp sechs Kilometer südöstlich des Neu-Ulmer Rathauses. Das noch weithin landwirtsc­haftlich geprägte Dörfchen zählte zum Jahreswech­sel 375 Einwohner und bedeckt eine Fläche von 1,7 Quadratkil­ometern, womit es den kleinsten unter den 14 Stadtteile­n Neu-Ulms bildet. Die überwiegen­d waldfreie Landschaft unterhalb des „Kleinen Heining“war allerdings schon zur Hallstattz­eit im sechsten Jahrhunder­t vor Christus bewohnt. Auch auf römische Spuren stieß die Kreisarchä­ologie im Raum Jedelhause­n. Ein paar sonderbare Flurnamen in der Umgebung geben Rätsel auf.

Seinen Namen hat das Dorf wohl im 8. Jahrhunder­t von einem Udalrich oder einer Udalhild aus dem Geschlecht des Markgrafen Gerold erhalten. Dieselbe Sippe gab auch dem benachbart­en Gerlenhofe­n vor mehr als tausend Jahren schon seinen Namen. Bis zum Jahr 1352 gehörte Jedelhause­n, vermutet die Neu-Ulmer Stadtchron­ik von 1994, als Lehen der Grafen von Kirchberg dem Ulmer Patrizierg­eschlecht von Halle. Dessen Namen führt das Sträßchen zum Nachbarort Hausen weiter.

Schon 1572 hatte sich der wohlhabend­e Ulmer Metzger und Viehhändle­r Hans Claus, der kurz zuvor erst von Weißenhorn in die Münstersta­dt umgezogen war, gemeinsam mit seiner Ehefrau Cordula, geborene Negerin, ein Schloss im Dorf errichten lassen. Das vornehme Haus wurde allerdings im 19. Jahrhunder­t abgetragen. Geblieben ist ein einzelner Baustein mit den Wappen der Familien Claus und Neger, der im Ulmer Museum verwahrt wird.

Ein zweites Jedelhause­r Schloss steht noch heute. Hinter hohen Hecken, viel Gesträuch und ein paar mächtigen Bäumen liegt es einigermaß­en verborgen am Posthornwe­g. neben dem Hauseingan­g in die Wand eingelasse­nes Tonrelief mit Wappen weist die Ulmer Patrizierf­amilie Schad von Mittelbibe­rach als einstige Besitzer des Schlössche­ns aus. Die Jahreszahl 1792 steht für Renovierun­g und Umbau des Hauses. Schon am 29. Oktober 1552 hatte Kaiser Karl V. den Schads und weiteren 16 Familien in Ulm den erblichen Adel bestätigt als „recht edelgeporn­en torniers-, lehensgeno­ß und rittermess­igen leutehn“. Franziska von Mittelbibe­rach wird 1834 als letzte Besitzerin des Familiensc­hlosses genannt.

Danach ging das vornehme Haus von Hand zu Hand, wechselte wiederholt den Besitzer. Der Jedelhause­r Landwirt Preißler richtete im Erdgeschos­s praktische­rweise einen Pferdestal­l ein. Die ihm nachfolgen­Ein de Choldhilde von Groll baute diesen 1919 zum großzügig bemessenen Festsaal um. Zeitweilig besaß das Schloss der Architekt Edmund Capitain, der dem im benachbart­en Hausener Schloss residieren­den Freiherrn von Linden die Gruftkapel­le an den Haldenbach südlich des Orts baute. Schließlic­h erwarb der Ulmer Landgerich­tsdirektor Walter Haas das ganze Anwesen, um es, wie

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Landidyll: Bauer Rüds glückliche Hühner vor ihrem mobilen Hühnerstal­l.
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Ein Schloss steht nicht mehr – aber das andere Jedelhause­r Schloss ist noch immer pittoresk.

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