Das große Zittern am Schwebebalken
Bundesliga Ulmer Frauen belegen beim Heimwettkampf nur Platz sechs. Eine Turnerin wird dabei schmerzlich vermisst
Ulm Die Turnerinnen des SSV Ulm 1846 konnten am Samstagabend ihren dritten Platz nicht verteidigen, den sie überraschend am ersten Wettkampftag der Bundesliga errungen hatten. Ausgerechnet beim ersten Heimkampf seit fünf Jahren, fehlte erwartungsgemäß ihre Beste, Janine Berger, die Olympiavierte 2012 am Sprung, weil ihr Knie zwickte. Ihre Mannschaftskameradinnen leisteten sich ein paar Fehler zu viel, sodass dem Ulmer Team am Ende nur Rang sechs blieb. Trainer Gabor Szücs wollte nichts beschönigen: „Wir haben schlechter geturnt als beim Saisonauftakt.“Die Gründe dafür waren seiner Analyse nach: „Die sieben Stürze, davon alleine vier am Balken. Das Fehlen von Janine hat uns mit Sicherheit drei bis vier Punkte in der Gesamtwertung gekostet.“Begeistert war Szücs davon, dass mehr als 1000 Zuschauer in die Kuhberghalle gekommen waren und die sparten nicht mit Anfeuerung und Applaus – für die Ulmer Turnerinnen ebenso wie für die anderen.
Nicht zu schlagen war wie am ersten Wettkampftag Serienmeister MTV Stuttgart, obwohl er ohne seine Asse Elisabeth Seitz und Kim Bui angetreten war. Aber der Verein hat so viele starke Turnerinnen, dass er dennoch überlegen mit der Gesamtpunktzahl
Noch ist die Teilnahme am Finale möglich
von 204,30 vor dem starken TSV Tittmoning aus Bayern (197,70) gewann, der im März hinter Ulm Rang vier belegt hatte. Dritter wurde die TG KarlsruheSöllingen (193,85). Die Ulmerinnen kamen mit 184,40 auf Rang sechs. Sie hätten sich in Normalform und Bestbesetzung locker auf Platz vier schieben können, den die TG Mannheim (187,15) einnahm.
Auf dieser Position steht das Team von Trainer Gabor Szücs aber in der Gesamtwertung bei Saisonhalbzeit und wäre damit für das Bundesligafinale der besten vier Mannschaften qualifiziert. Die restlichen zwei Wettkampftage steigen erst im Herbst.
Am Stufenbarren, dem ersten Ulmer Gerät, hatte Elisa Gräßler Pech. Sie stürzte während der Übung und musste neu anfangen. So erhielt sie nur 8,80 Punkte, die drittschlechteste Wertung von allen Turnerinnen der acht Teams an diesem Gerät. Am Schwebebalken kam Natalie Wolfgang als einzige Ulmerin ohne Absteiger durch. Annika Göttler und Tisha Vollemann mussten je einmal zu Boden, das noch zwölfjährige Ulmer Küken Pia Meier gleich zweimal. Damit war die Chance auf eine gute Platzierung schon dahin. Am Boden gab es dann eine Steigerung und am Sprung lieferten die Mädels von Gabor Szücs mit insgesamt 50,1 Punkten ihr bestes Ergebnis ab.
Beste Punktesammlerin im Ulmer Team war Tisha Vollemann mit insgesamt 50,60 Zählern. Natalie Wolfgang, die wie die Niederländerin an allen vier Geräten eingesetzt wurde, folgte mit 46,75. Stärkste Turnerin des Abends war Nationalturnerin Emelie Petz aus Stuttgart mit 53,45 Punkten vor der britischen Nationalturnerin Danusia Francis (52,20), Carina Kröll (Stuttgart/51,50) und Tisha Vollemann.
Die zweite Garnitur des SSV 46 schlug sich hingegen sehr gut und liegt nach dem zweiten Wettkampftag der dritten Bundesliga weiterhin auf Rang zwei.