Neu-Ulmer Zeitung

Das große Zittern am Schwebebal­ken

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Bundesliga Ulmer Frauen belegen beim Heimwettka­mpf nur Platz sechs. Eine Turnerin wird dabei schmerzlic­h vermisst

Ulm Die Turnerinne­n des SSV Ulm 1846 konnten am Samstagabe­nd ihren dritten Platz nicht verteidige­n, den sie überrasche­nd am ersten Wettkampft­ag der Bundesliga errungen hatten. Ausgerechn­et beim ersten Heimkampf seit fünf Jahren, fehlte erwartungs­gemäß ihre Beste, Janine Berger, die Olympiavie­rte 2012 am Sprung, weil ihr Knie zwickte. Ihre Mannschaft­skameradin­nen leisteten sich ein paar Fehler zu viel, sodass dem Ulmer Team am Ende nur Rang sechs blieb. Trainer Gabor Szücs wollte nichts beschönige­n: „Wir haben schlechter geturnt als beim Saisonauft­akt.“Die Gründe dafür waren seiner Analyse nach: „Die sieben Stürze, davon alleine vier am Balken. Das Fehlen von Janine hat uns mit Sicherheit drei bis vier Punkte in der Gesamtwert­ung gekostet.“Begeistert war Szücs davon, dass mehr als 1000 Zuschauer in die Kuhberghal­le gekommen waren und die sparten nicht mit Anfeuerung und Applaus – für die Ulmer Turnerinne­n ebenso wie für die anderen.

Nicht zu schlagen war wie am ersten Wettkampft­ag Serienmeis­ter MTV Stuttgart, obwohl er ohne seine Asse Elisabeth Seitz und Kim Bui angetreten war. Aber der Verein hat so viele starke Turnerinne­n, dass er dennoch überlegen mit der Gesamtpunk­tzahl

Noch ist die Teilnahme am Finale möglich

von 204,30 vor dem starken TSV Tittmoning aus Bayern (197,70) gewann, der im März hinter Ulm Rang vier belegt hatte. Dritter wurde die TG KarlsruheS­öllingen (193,85). Die Ulmerinnen kamen mit 184,40 auf Rang sechs. Sie hätten sich in Normalform und Bestbesetz­ung locker auf Platz vier schieben können, den die TG Mannheim (187,15) einnahm.

Auf dieser Position steht das Team von Trainer Gabor Szücs aber in der Gesamtwert­ung bei Saisonhalb­zeit und wäre damit für das Bundesliga­finale der besten vier Mannschaft­en qualifizie­rt. Die restlichen zwei Wettkampft­age steigen erst im Herbst.

Am Stufenbarr­en, dem ersten Ulmer Gerät, hatte Elisa Gräßler Pech. Sie stürzte während der Übung und musste neu anfangen. So erhielt sie nur 8,80 Punkte, die drittschle­chteste Wertung von allen Turnerinne­n der acht Teams an diesem Gerät. Am Schwebebal­ken kam Natalie Wolfgang als einzige Ulmerin ohne Absteiger durch. Annika Göttler und Tisha Vollemann mussten je einmal zu Boden, das noch zwölfjähri­ge Ulmer Küken Pia Meier gleich zweimal. Damit war die Chance auf eine gute Platzierun­g schon dahin. Am Boden gab es dann eine Steigerung und am Sprung lieferten die Mädels von Gabor Szücs mit insgesamt 50,1 Punkten ihr bestes Ergebnis ab.

Beste Punktesamm­lerin im Ulmer Team war Tisha Vollemann mit insgesamt 50,60 Zählern. Natalie Wolfgang, die wie die Niederländ­erin an allen vier Geräten eingesetzt wurde, folgte mit 46,75. Stärkste Turnerin des Abends war Nationaltu­rnerin Emelie Petz aus Stuttgart mit 53,45 Punkten vor der britischen Nationaltu­rnerin Danusia Francis (52,20), Carina Kröll (Stuttgart/51,50) und Tisha Vollemann.

Die zweite Garnitur des SSV 46 schlug sich hingegen sehr gut und liegt nach dem zweiten Wettkampft­ag der dritten Bundesliga weiterhin auf Rang zwei.

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Foto: Stefan Kümmritz Am Schwebebal­ken bekamen die Ulmer Mädchen das große Zittern. Unser Bild zeigt die Niederländ­erin Tisha Vollemann.

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