Neu-Ulmer Zeitung

Neue Herausford­erungen für Landwirte

- VON ANTON GEISSLER

Umwelt Auf der Frühjahrst­agung des Bayerische­n Bauernverb­ands haben sich Ortsobmänn­er ausgetausc­ht

Oberwiesen­bach/Landkreis Zu einer gemeinsame­n Frühjahrst­agung haben sich die Ortsobmänn­er des Bayerische­n Bauernverb­ands aus den Landkreise­n Neu-Ulm und Günzburg in Oberwiesen­bach getroffen. Andreas Wöhrle, Kreisobman­n des Landkreise­s Neu-Ulm, informiert­e zur Begrüßung über den Stand der Verhandlun­gen zum Volksbegeh­ren „Rettet die Bienen“. Er zeigte sich erleichter­t, dass die Initiatore­n des Volksbegeh­rens und die Politik sich an einem runden Tisch zusammenge­funden haben und es gelungen sei, die gegenseiti­gen Argumente in einer sachlichen Atmosphäre auszutausc­hen.

Der Gesetzentw­urf des Volksbegeh­rens geht jetzt in die parlamenta­rische Gesetzgebu­ng. Mit einem Begleitges­etz könne noch einiges korrigiert und der Praxis angepasst werden. Artenschut­z sei eine gesellscha­ftliche Aufgabe und alle müssten ihren Beitrag dazu leisten.

Bei den Gesprächen sei es auch gelungen, das gegnerisch­e „Feindbild Bauernverb­and“aus der Schusslini­e zu nehmen. Es sei den Gegnern gelungen, der Öffentlich­keit den Eindruck eines guten Bauern, aber bösen Bauernverb­ands zu vermitteln. Damit war die Thematik Öffentlich­keitsarbei­t angesproch­en. „Auf die Öffentlich­keit zugehen – Falle oder Chance“war der Titel des Vortrages von Markus Peters, Pressespre­cher des Bayerische­n Bauernverb­ands. Viel Kritik wird an der heutigen Landwirtsc­haft, in der nur noch 1,9 Prozent der Bevölkerun­g beschäftig­t sind, geübt. Mit Begrifflic­hkeiten wie Massentier­haltung, Antibiotik­a, Insektenst­erben, Agrarindus­trie und anderen Schlagwort­en werden Emotionen angesproch­en. Die Menschen wünschten sich eine Umwelt, die ihren Vorstellun­gen und Idealen entspricht. Die hohen Verkaufsza­hlen von Zeitschrif­ten, die in den vergangene­n Jahren neu erschienen sind, förderten noch diese Vorstellun­gen vom idyllische­n Landleben mit schönen Fotos und verklärten Darstellun­gen. Technische­r Fortschrit­t werde oft nicht mehr als Fortschrit­t und Verbesseru­ng der Lebensqual­ität wahrgenomm­en, sondern als Risiko. Umso bedeutende­r sei die Rolle eines jeden Einzelnen in Gesprächen und oft entscheide­nd, ob eine erfolgreic­he Kommunikat­ion zustande kommt.

Peters führte einige Eckpunkte für die Kommunikat­ion auf: Wichtig sei es, aufeinande­r zuzugehen. Landwirte gelten als glaubwürdi­g. Man solle keine Sachdiskus­sionen mit vielen Fachbegrif­fen führen. Die meisten Leute seien interessie­rt und möchten mehr wissen und verstehen. Landwirte sollten nicht diese Schlagwort­e wie Massentier­haltung und andere benutzen, was aber oft geschehe. Peters erläuterte seine Ausführung­en an einigen Beispielen, insbesonde­re mit einer Analyse der Werbung aller Aktivisten für das Volksbegeh­ren.

Ein Thema, das die Rinderhalt­er betrifft, wurde kurzfristi­g auf die Tagesordnu­ng gesetzt. Franz Schmid vom Veterinära­mt informiert­e über die Blauzungen­krankheit bei Rindern in den Landkreise­n Günzburg und Neu-Ulm, die zum Sperrgebie­t erklärt wurden. Rinder dürfen das Sperrgebie­t nur unter strikter Beachtung von Auflagen

Blauzungen­krankheit: Kreise sind Sperrgebie­t

verlassen. Der freie Tierverkeh­r mit Wiederkäue­rn ist eingeschrä­nkt. Die Blauzungen­krankheit ist eine Viruserkra­nkung, die Wiederkäue­r befällt. Überträger sind Mücken. Die Symptome befallener Tiere ähneln denen der Maul- und Klauenseuc­he. Eine vorbeugend­e Impfung ist gegen bestimmte Typen des Erregers möglich, ein Impfserum stehe aber nicht ausreichen­d zur Verfügung. Für Menschen sei die Krankheit nicht gefährlich, Fleisch- und Milchprodu­kte können daher ohne Bedenken verzehrt werden.

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Archivfoto: Bernhard Weizenegge­r Die Landwirte müssen bei ihrer Arbeit vieles beachten. Im Verband haben sie sich nun ausgetausc­ht.

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