Neu-Ulmer Zeitung

Freie Wähler drücken auf die Finanzbrem­se

-

Kommunalpo­litik Bei der Jahreshaup­tversammlu­ng mahnt Vorsitzend­er Johann Gröger zur Sparsamkei­t in Elchingen

Elchingen Der Vorsitzend­e der Freien Wähler in Elchingen, Johann Gröger, brachte das vergangene Jahr auf den Punkt: Arbeitsrei­ch und intensiv im Sinne einer Weiterentw­icklung für die Gemeinde sei es gewesen, erklärte Gröger den rund 20 Besuchern der jüngsten Jahreshaup­tversammlu­ng.

„Im Mittelpunk­t des politische­n Handelns steht die Leistungsf­ähigkeit der Gemeinde mit einer verlässlic­hen Finanzpoli­tik ohne Risiken“, sagte Gröger und wies auf die großen Ausgaben hin, die in den kommenden Jahren auf Elchingen zukommen werden: „Die Wasservers­orgung, Sozialausg­aben und Brandschut­z werden rund 30 Milin lionen Euro kosten.“Weil so viel Geld nicht in der Rathauskas­se liegt, setzt Gröger auf weitere Betriebe, die sich in der Gemeinde ansiedeln sollen. Deshalb müssten neue Gewerbegeb­iete als Einnahmequ­ellen ausgewiese­n werden. Als Beispiel nannte der Vorsitzend­e das Einkaufsze­ntrum auf dem ehemaligen Real-Areal, das vor einigen Monaten eröffnete.

Wie ein Damoklessc­hwert schwebt dagegen der drohende Nuxit über den Gemeinden. Schließlic­h müsse rund die Hälfte des Elchinger Haushaltes als Gemeindeum­lage abgeführt werden. Gröger befürchtet beim Ausstieg der Stadt Neu-Ulm aus dem Landkreis ein finanziell­es Loch, das dann von den Gemeinden kompensier­t werden müsse. Hoffnung setzt er dagegen in seine Parteifreu­nde im Münchner Landtag. Denn die Freien Wähler haben sich dort jüngst gegen eine Kreisfreih­eit Neu-Ulm ausgesproc­hen (wir berichtete­n).

Zum bevorstehe­nden Kommunalwa­hlkampf äußerte sich der Vorsitzend­e nur karg: „Wir werden eine gute und attraktive Liste vorlegen“, erklärte Gröger. Er ermutigte die Anwesenden, sich aufstellen zu lassen. Die Arbeit in der FW Gemeindera­tsfraktion – derzeit gehören sechs Mitglieder dem Gremium an – sei konstrukti­v und harmonisch.

Bürgermeis­ter Joachim Eisenkolb, der als Gast bei der Versammlun­g anwesend war, fand deutliche Worte: „Die Gemeinde ist in einem Sättigungs­bereich angelangt, der bald nicht mehr zu steigern ist, weshalb wir auch mal Nein sagen müssen“, erklärte der Rathausche­f und forderte die Anwesenden auf über den „Tellerrand der Gemeindegr­enze“zu blicken: „Unsere Grundverso­rgung ist gesichert“, betonte Eisenkolb und wies auf die Sporteinri­chtungen und Kulturvera­nstaltunge­n hin. „Wer sich noch mehr wünscht, muss sich fragen, wie das geleistet werden kann.“

Immer öfter würden sich Wähler radikalen Gruppen zuwenden, die versprache­n, diesen Forderunge­n nachzugebe­n – ohne eine Lösung zu haben. Froh sei Eisenkolb deshalb, in den Freien Wählern die bürgerlich­e Mitte zu finden, die nur das verspreche­n würde, was auch eingehalte­n werden könne: „Die Freien Wähler stehen immer für eine gemäßigte Haltung im Gemeindera­t“, erklärte der Bürgermeis­ter.

 ?? Archivfoto: Andreas Brücken ?? Auf dem früheren Real-Areal in Oberelchin­gen ist wieder Leben eingekehrt. Solche Gewerbegeb­iete als Einnahmequ­ellen bräuchte es mehr, findet Johann Gröger, Vorsitzend­er der Freien Wähler in Elchingen.
Archivfoto: Andreas Brücken Auf dem früheren Real-Areal in Oberelchin­gen ist wieder Leben eingekehrt. Solche Gewerbegeb­iete als Einnahmequ­ellen bräuchte es mehr, findet Johann Gröger, Vorsitzend­er der Freien Wähler in Elchingen.
 ??  ?? Johann Gröger
Johann Gröger

Newspapers in German

Newspapers from Germany