Grotesk
Zu „Dem Staat fehlen 124 Milliarden“(Seite 1) vom 10. Mai:
Hier von einer „ernüchternden Steuerschätzung“zu sprechen ist geradezu grotesk. Die Steuereinnahmen des Bundes – die Mehreinnahmen von Ländern, Kommunen und den Sozialversicherungen noch gar nicht berücksichtigt – sind gemäß der aktuellen Steuerschätzung für 2019 im Vergleich zu 2006 um mehr als 120 Milliarden Euro gestiegen. Die Überschrift suggeriert, dass das zukünftige Steueraufkommen rückläufig ist. Tatsächlich aber ist weiterhin mit steigenden Steuereinnahmen zu rechnen. Somit liegt das Problem nicht an einem verlangsamten Steuerzuwachs, sondern vielmehr an der allzu sorglosen Ausgabenseite. Hier geht es nur noch um die Verteilung und Finanzierung immer noch teurer werdender Wahlgeschenke. Johannes Gollinger,
Ellgau