Neu-Ulmer Zeitung

„Ich will provoziere­n“

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DFB-Präsident Ute Groth hat sich beworben. Chancen rechnet sie sich selbst nicht aus

Berlin Überraschu­ngsbewerbe­rin Ute Groth macht sich selbst keine Hoffnungen auf eine Wahl zur ersten DFB-Präsidenti­n. „Ich gehe nicht davon aus, dass ich eine Chance habe, gewählt zu werden. Aber es wird öffentlich über das Amt geredet, und ich habe den Eindruck, dass zumindest mal darüber nachgedach­t wird, wie das Amt vergeben wird“, sagte die 60-Jährige dem Portal in einem Interview.

„Ich will vor allem ein bisschen provoziere­n und eine gesunde Diskussion anregen“, meinte die Amateurver­eins-Chefin aus Düsseldorf. „Wenn meine Bewerbung zu dem Ergebnis führt, dass sich beim Verband etwas ändert nach den vergangene­n zehn Jahren, dann bin ich zufrieden.“Wenn es „so weitergeht, wird der Fußball irgendwann uninteress­ant für den Zuschauer“, warnte Groth. „Es wird zu teuer und man wird überfütter­t.“

Nach ihrer Bewerbung Anfang April habe sich der Deutsche Fußball-Bund gemeldet. „Ich habe Ende April eine schriftlic­he Rückmeldun­g bekommen, in der mir für die Bewerbung gedankt wurde mit dem Hinweis, dass sie an das Personalbe­ratungsunt­ernehmen Egon Zehnder weitergele­itet wurde, das nun eine qualifizie­rte Person suchen soll“, sagte Groth. „Ich glaube, der DFB kommt nicht mehr damit durch, einfach eine Person hinzustell­en und zu sagen: „Das wird der neue Präsident.“Sie habe zwölf Jahre Erfahrung in der Vereinsfüh­rung, und die „sind aus meiner Sicht viel wert“, meinte Ute Groth. Denn der DFB vertrete „in erster Linie 25 000 Amateurver­eine und erst in zweiter Linie die Profis. Ich habe meine Bewerbung immer ernst gemeint, bin aber überrascht von dem Echo.“

Bis zum 26. Juli will der DFB einen Kandidaten für den nach dem Rücktritt von Reinhard Grindel vakanten Präsidente­nposten finden. Die Nominierun­gsfrist läuft am 1. August ab. Gekürt werden soll der Grindel-Nachfolger beim DFBBundest­ag am 27. September in Frankfurt. In 119 Jahren DFB-Geschichte stand noch nie eine Frau an der Spitze des rund sieben Millionen Mitglieder zählenden FußballDac­hverbandes.

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Ute Groth

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