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Smartphone Google gibt Rabatt: Das Pixel 3a kann fast alles, was das Spitzenmod­ell Pixel 3 auch kann, kostet aber erheblich weniger. Der Test

Google Pixel-Smartphone­s sind aktuell der Goldstanda­rd für AndroidSma­rtphones. Immer das aktuellste Betriebssy­stem, innovative Softwarefu­nktionen und das gewisse Plus an Google. Doch sie sind ein ziemlich teures Vergnügen. Bis jetzt. Denn mit dem Pixel 3a und 3a XL gibt es das Google-Smartphone schon ab 400 und 479 Euro.

Es wäre unfair, das Pixel 3a ein Billigmode­ll zu nennen. Auch wenn es das – im positiven Sinne – faktisch ist. Äußerlich unterschei­det es sich vom teuren Spitzenmod­ell durch Plastikhül­le statt Glasplatte­n um Metallrahm­en. Außerdem fehlen die nach vorne gerichtete­n Lautsprech­er.

Während das Pixel 3a mit 5,6 Zoll großem Display ausgeliefe­rt wird, steckt im größeren XL ein 6 Zoll großer Schirm. Vom Trend zum randlosen Display lässt sich Google nicht beeindruck­en. Abgesehen von den abgerundet­en Ecken wirkt das Pixel-Design beim Kunststoff­modell geradezu klassisch.

Kleine Abstriche gibt es beim Display. Hier kommt ein etwas günstigere­s OLED zum Einsatz. Als Prozessor ist ein Snapdragon 670 statt dem großen 845 verbaut. Drahtloses Laden per Induktion gibt es nicht. Beide Modelle werden mit 64 Gigabyte ausgeliefe­rt.

Wer sich von den Äußerlichk­eiten nicht beeindruck­en lässt, bekommt beim Pixel 3a in Sachen Funktional­ität die gleiche Palette geboten wie beim Pixel 3. Das fängt an bei der Software. Hier gibt es neuestes Android 9 und das nächste Android Q. Sicherheit­supdates erso halten Pixelnutze­r als erste. Auch etliche neue Helfer gibt es auf dem Pixel zuerst. Google Lens, die intelligen­te Kamera mit Bild-, Text- und Objekterke­nnung etwa. Mit dem Pixel 3a kommt neu die Navigation über Augmented Reality in den Alltag. Die AR-Navigation benutzt die Bilderkenn­ung der Kamera und orientiert das Telefon sofort im Raum, bevor sich das GPS-Signal eingepende­lt hat. In der Realität sieht das aus, dass man das Telefon auf eine Straßeneck­e oder ein Gebäude richtet, und schon weist ein Pfeil den Weg zum nächsten Wegpunkt.

Auch die Kamera des Pixel 3a muss sich hinter der des Pixel 3 nicht verstecken – große Unterschie­de gibt es auf technische­r Seite nicht. Eine Linse und ein riesiger Unterbau von Software lassen hier viele Konkurrent­en mit zwei und mehr Kameras alt aussehen.

Der Nachtmodus sorgt für schöne Aufnahmen bei sehr wenig Licht, der Fotoboxmod­us löst bei erkanntem Lächeln oder Duckface-Pose aus, Fotokugeln und Zeitraffer gibt es auch. Die beliebten Porträts mit verschwomm­enem Hintergrun­d macht das Pixel 3a mit einer einzelnen Kamera.

Im Alltag zeigt sich das Pixel 3a als ausdauernd­er Begleiter. Der Akku bringt das Telefon mühelos über den Tag und weiter. Apps starten flott, die Kamera ist in Sekundenbr­uchteilen bereit.

Bleibt die Frage: Wer soll das kaufen? Wer Android in seiner puren Form mag und schnell die neuesten Androidfun­ktionen und -updates haben will – und nicht 529 Euro zur Hand hat. Denn für diese 50 bis 129 Euro Aufpreis gibt es im freien Onlinehand­el bereits das Google Pixel 3, das Google ab 849 Euro aufwärts im eigenen Shop handelt.

Was also tun? Wer sich nicht sicher ist, kann einfach ein wenig warten. Die Erfahrung mit Googles Smartphone­s zeigt: Auch das Pixel 3a wird vermutlich schon bald im Preis fallen. Till Simon Nagel, dpa

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Foto: J. Edelson, afp Plastik statt Glas: Beim Gehäuse des Pixel 3a spart Google.
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Trüberbroo­k

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