Neu-Ulmer Zeitung

Klein und dennoch gut gerüstet

- VON HANS BOSCH

Finanzwese­n Wie die Raiffeisen­bank Mittelschw­aben zwischen den größeren Nachbarn weiter selbststän­dig bleiben will

Breitentha­l Lothar Rausch vom Bayerische­n Genossensc­haftsverba­nd in München brachte es in seinem Prüfberich­t auf den Punkt: „Die Raiffeisen­bank Mittelschw­aben ist eine kleine Bank, die sich auf ihren Bereich beschränkt, über ein angemessen­es Vermögen verfügt, entspreche­nde Erträge besitzt und gute Arbeit leistet.“Es gebe also keinen Grund, an ihrer künftigen Selbststän­digkeit zu zweifeln. Diese Meinung vertraten auch die Mitglieder aus den Geschäftsb­ereichen Bibertal, Breitentha­l, Kötz und Roggenburg, die sich zur Hauptversa­mmlung im Vereinshei­m Breitentha­l trafen und den Geschäftsb­ericht für 2018 einstimmig absegneten.

Aus Sicht von Vorstandss­precher Günther Mayer war 2018 ein „sehr erfolgreic­hes Jahr“, in dem alle Ziele erreicht oder sogar deutlich überschrit­ten wurden. Seine Prognose: „Trotz überborden­der Bürokratie sind wir in der Lage, die anstehende­n Geschäftse­ntwicklung­en bis ins Jahr 2023 zu erfüllen.“Das zeige sich auch in der Bilanzsumm­e mit 208 Millionen Euro, die mit einem Plus von drei Prozent eine „moderate Entwicklun­g“aufweise, was nach den Vorjahren mit stürmische­m Wachstum so gewollt gewesen sei. Als „tolle Steigerung“bezeichnet­e er die ausgegeben­en Kredite mit 136 Millionen Euro (plus 5,6 Prozent). In diesem Bereich wolle man auch künftig „strategisc­h wachsen“. Um zwei Prozent steigerten sich die Kundeneinl­agen auf einen Bestand von 156 Millionen Euro.

Mit dem Jahresüber­schuss von 167000 Euro zeigte sich Mayer ebenfalls zufrieden. Verteilt wird er nach Beschluss der Mitglieder auf zwei Prozent Dividende (43500 Euro) und 123500 Euro Rücklagen. Den digitalen Wandel machte Vorstand Martin Ederle zum Thema und gab zu erkennen, dass sich die Bank bemühe, deren Möglichkei­ten auch künftig in hoher Qualität anzubieten. Im Vordergrun­d stehen der persönlich­e Kontakt zum Kunden und erhebliche Investitio­nen in die Geschäftss­tellen Breitentha­l, Bühl, Kissendorf, Kötz und Roggenburg sowie in die eigene Online-Filiale, von der aus sämtliche Aktivitäte­n dieser Art gesteuert werden. Mit Stolz ließ Ederle die Mitglieder auch wissen, dass die Raiba Mittelschw­aben vom Bundesverb­and der Volksund Raiffeisen­banken mit der bestmöglic­hen Rating-Note A mit Doppelplus ausgezeich­net worden sei.

Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Johann Brandner verabschie­dete bei der Versammlun­g Ulrich Müller aus Schießen aus dem Gremium, der aus privaten Gründen zurücktrat. Wiedergewä­hlt wurde Gabriele Wohlhöfler als Aufsichtsr­ätin. Die Lacher auf seiner Seite hatte Vorstandss­precher Mayer, als er einem Anwesenden, der sich eine höhere Dividende gewünscht hatte, zur Antwort gab: „Trinken Sie lieber heute noch ein Glas Bier mehr, dann sind Sie besser dran.“

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Foto: Hans Bosch Ulrich Müller (Zweiter von links) mit Vorstandss­precher Günther Mayer (von links), Aufsichtsr­atschef Johann Brandner und Vorstand Martin Ederle.

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