Neu-Ulmer Zeitung

Ein Ex-Donaubad-Baum wird zur Jubiläumss­kulptur

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Saisoneröf­fnung Vor 60 Jahren wurde die Bade-Institutio­n am Fluss gegründet. Zum Geburtstag gibt es Überraschu­ngen

Neu-Ulm Neu-Ulms Oberbürger­meister Gerold Noerenberg hatte beim Besuch des Donaubads Ulm/ Neu-Ulm ebenso wenig eine Badehose dabei wie sein Amtskolleg­e Gunter Czisch aus Ulm oder die andere Prominenz aus Politik und Wirtschaft. Das Wasser war 24 Grad warm, das wäre es nicht gewesen, aber die Außentempe­ratur bewegte sich um die elf Grad. Ein paar unentwegte Wasserratt­en hielt das nicht ab, am mittwöchli­chen Saisoneröf­fnungstag des Bades ihre ersten Runden zu ziehen.

Derweil sammelte sich die Prominenz an der Holzskulpt­ur des Schelkling­er Künstlers Uwe Köhle und nachdem sie das 60-jährige Bestehen des Donaubades gewürdigt hatten, enthüllten die beiden hiesigen OB’s das neue Kunstwerk.

Welcher Ulmer oder Neu-Ulmer war nicht schon einmal im Donaubad? Wer hat dort nicht schon geplanscht, ist geschwomme­n, ist verbotener­weise vom Rand ins Becken gehüpft oder hat sich nur die Sonne auf den Buckel brennen lassen?

„Und wenn sich einer dann getraut hat, vom Fünfer oder gar vom Zehner zu springen, schaute gerade das Mädel, das eigentlich hinsehen sollte, weg“, erzählte Noerenberg. Neu-Ulms Oberhaupt gestand, dass er als Kind gar nicht so lange in den Genuss des Bades kam: „Meine Eltern zogen nach Offenhause­n und da war der Pfuhler See eben näher.“Czisch hingegen wusste, was eigentlich alle wissen: „Da kletterten nachts immer wieder junge Leute über den Zaun und amüsierten sich im Bad.“Auch von nächtliche­n FKK-Besuchern war die Rede. „Das Donaubad ist alles, es ist das Bad für beide Städte“, sagte Czisch.

„Aber die vergangene­n 20 Jahre waren nicht so einfach. Nun läuft es wieder richtig gut. Allerdings beträgt der Zuschussbe­darf jährlich 1,5 Millionen Euro, das ist etwas viel. Und wir haben in den vergangene­n Jahren in die alte Dame oder Herrn oder Diversen über 15 Millionen investiert.“Auf jeden Fall nehme die Bürgerscha­ft das Bad gut an.“

Noerenberg berichtete von mehr als 571000 Besucher, die 2018 gezählt worden seien. Hierbei eingeschlo­ssen seien das Erlebnisba­d und die Eislaufanl­age. Jochen Weis vom Betreiber Donaubad Ulm/Neu-Ulm GmbH hofft, dass dieses Jahr bei der Besucherza­hl die 600000er-Grenze überschrit­ten wird. Dazu sollte es jetzt aber endlich wärmer werden. Der Neu-Ulmer OB kennt Leute, die stolz waren, dass sie „immer eine Dauerkarte“hatten oder „Strichlist­en“geführt haben, wie oft sie im Donaubad waren. Wie viele Gäste das Bad in den 60 Jahren seines Bestehens insgesamt hatte, ist nicht bekannt.

Noerenberg hatte dann noch eine gute Erklärung, warum er die Badehose nicht dabei habe: „Ich habe nachher eine Sitzung. Im Wasser ist es viel wärmer als draußen, da wäre ich nachher sicher drin geblieben.“Bis zum Mittag wurden am Premierent­ag 80 Badegäste notiert und 100 Dauerkarte­n verkauft.

Die Oberbürger­meister enthüllten dann zur Feier des Tages eine Baumskulpt­ur des Schelkling­er Holzkünstl­ers Uwe Köhle. Die Skulptur ist eine ganz Besondere: Der Baum, aus dem sie gefertigt wurde, stand am früheren Eingangsbe­reich des Donaubads, der die vergangene­n 20 Jahre brach lag und wo derzeit das Orange Campus errichtet wird. Der wohl 60 Jahre alte Baum sollte nicht einfach entsorgt werden und lieber zur Skulptur werden.

Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums wird es in diesem Jahr einige Höhepunkte geben, zum Beispiel im Freibad ein Klassikkon­zert und eine Zwölf-Stunden-Techno-Veranstalt­ung, im Erlebnisba­d ein Wochenende „Chill and Grill“und in der Eishalle eine „Disco spezial“.

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Foto: Stefan Kümmritz OB Noerenberg mit der Donaubad-Jubiläumss­kulptur.

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