Neu-Ulmer Zeitung

Mit Wehmut zum Fassanstic­h

- VON WILLI BAUR

Vorschau Holzheims Bürgermeis­terin Ursula Brauchle wird auf dem Dorffest am Samstag zum letzten Mal zum Holzschleg­el greifen. Außerdem hat eine Party-Band ihren letzten Auftritt

Holzheim Gleich mehrere Abschiede prägen am Wochenende das 43. Holzheimer Dorffest, das sich von einem beschaulic­hen „Dorfhock“zu einer der beliebtest­en Veranstalt­ungen dieser Art in der Region entwickelt hat. Bürgermeis­terin Ursula Brauchle, deren Amtszeit im Frühjahr 2020 enden wird, darf am Samstag zum letzten Mal das erste Fass Bier anzapfen. Einen Tag später wird die beliebte Band Herz Ass, die seit Jahren dem Fest stimmungsv­olle Abschlussa­bende beschert, ihre Abschiedsv­orstellung geben.

Auch nicht zu vergessen: Letztmals wird auf dem Dorfplatz in seinem aktuellen Zustand gefeiert. Unmittelba­r danach sollen die Arbeiten zur Neugestalt­ung beginnen. Bis zum nächsten Fest soll die Dorfmitte ein neues Gesicht bekommen. Was viele begrüßen dürften: Die alten Kastanien beim Rathaus, die zusammen mit der inzwischen etwas ramponiert­en Linde gewisserma­ßen die natürliche Kulisse bilden, sollen dabei weitgehend erhalten bleiben.

Mit zwei Ausnahmen hat Ursula Brauchle seit 2012 jeweils das erste Fass Bier auf dem Dorffest angezapft. Am Samstag wird sie dazu noch einmal zum wuchtigen Holzschleg­el greifen. „Selbstvers­tändlich auch mit etwas Wehmut“, räumt sie ein. Nicht nur, weil ihr die vielerorts als Männerdomä­ne praktizier­te Aufgabe stets viel Spaß gemacht

habe. Brauchle, die schon vor ihrer Amtszeit viel Herzblut in das Dorffest investiert hat, misst diesem auch eine ganz wichtige Funktion bei: „Es fördert den Zusammenha­lt in

der Kommune und zeigt Jahr für Jahr, dass Holzheim eine Einheit bildet.“Während andernorts Veranstalt­er oft um freiwillig­e Helfer kämpfen müssten, „können wir problemlos 400 bis 500 Kräfte mobilisier­en“.

Der Stellvertr­eter der Bürgermeis­terin, Thomas Hartmann, sagt: „Das im Vorjahr eingeführt­e System zur Personalpl­anung und Arbeitsein­teilung hat sich bewährt.“Auch er ist mittlerwei­le in die Organisati­on eingebunde­n und freut sich insbesonde­re darüber, dass neben dem einen oder anderen Urgestein im Team gleich mehrere jüngere Leute Führungsau­fgaben übernommen haben. Hartmann blickt bereits ein Jahr voraus: „Im Zusammenha­ng mit der Umgestaltu­ng des Bereiches wird es einige Neuerungen geben.“Bauliche und technische Vorkehrung­en vor allem, die manche Vorbereitu­ngen deutlich erleichter­n dürften. Die Suche nach einem adäquaten Ersatz für die bewährte Stimmungsb­and Herz Ass allerdings bereite den Verantwort­lichen noch Kopfzerbre­chen, räumt Hartmann ein. „Das wird nicht einfach. Die haben das bisher einfach toll gemacht.“Aber er ist zuversicht­lich, dass eine Lösung gefunden wird.

Mit Blick in die Zukunft sagt Bürgermeis­terin Brauchle: „Ich wünsche uns noch viele weitere erfolgreic­he Dorffest-Jahre mit einem ungebroche­nen Engagement der Bürgerscha­ft.“Einen speziellen Wunsch hat sie noch für ihren letzten Kampf mit dem Zapfhahn: „Hoffentlic­h stellen sie das Fass endlich einmal in die für mich passende Höhe.“

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Foto: Willi Baur Zum letzten Mal wird Bürgermeis­terin Ursula Brauchle beim Holzheimer Dorffest am Samstag das erste Fass Bier anzapfen.

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