Vöhringer Wirtin plant einen Biergarten
Gastronomie Im Bräuhaus Lepple sollen Gäste künftig auch im Hof sitzen können. Dafür muss ein alter Gebäudeteil weichen
Vöhringen Noch ist im Hinterhof des Wirtshauses Lepple in Vöhringen nicht viel geboten. Ein paar Kisten stapeln sich zwischen Blumentöpfen, daneben lehnt ein alter Teppich. Das Gebäude, an dem eine abgewetzte Holzrampe entlangführt, ist längst baufällig. „Wir haben lange überlegt, was wir damit machen“, sagt Wirtin Andra Lepple. Nun steht fest: Der vordere Teil wird abgerissen. Auf der freien Fläche soll ein Biergarten entstehen.
Die Idee ist nicht neu. „Immer wieder haben mich Gäste angesprochen“, sagt Lepple. Mit Freude erinnern sich viele an die Hoffeste von früher. Damals wurden Stühle aufgestellt, auf einer Bühne spielten Bands. „Aber das waren immer einmalige Aktionen“, sagt Lepple. Eine dauerhafte Bewirtung im Freien bot das traditionsreiche Wirtshaus in Vöhringen bisher nur an einigen Tischen entlang der Vöhlinstraße.
Jetzt will Lepple den in die Jahre gekommenen Hinterhof in einen Biergarten verwandeln. 40 bis 50 Gäste sollen dort Platz haben. Die Nachbarn hätten bereits grünes Licht gegeben. Doch das alleine reicht nicht. Derzeit wartet die 41-Jährige auf eine Genehmigung des Landratsamtes. „Erst dann darf ich den Gaststättenbetrieb im Außenbereich erweitern“, sagt Lepple. Sie führt das Wirtshaus seit Anfang 2018 – in vierter Generation.
Ihr Urgroßvater Jakob Lepple hatte die Gaststätte 1907 gegründet. Erste Baupläne des Gebäudes gehen bis auf das Jahr 1888 zurück. Anfangs wurde das Bier noch selbst gebraut, daher auch der Name Bräuhaus. Doch das wäre heute kaum mehr rentabel. So dient das ehemalige Brauhaus als Raum für kleinere Gesellschaften. Es soll auch künftig erhalten und als Lagerraum und Werkstatt genutzt werden. Doch der gesamte vordere Teil des alten Gemäuers kommt weg. „Auf der alten Holzrampe hat meine Mutter schon als Kind gespielt“, sagt Lepple. Ganz einfach sei die Entscheidung nicht gefallen, trotzdem blickt die Wirtin dem Vorhaben mit Spannung entgegen. Für den Biergarten muss Platz geschaffen werden. Der Vöhringer Bauausschuss stimmte dem Abriss bereits zu. Im August sollen die Bauarbeiten beginnen. Parallel dazu werden auch die sechs Fremdenzimmer im Wirtshaus renoviert. Anschließend wird der Hof neu gepflastert und mit einigen Parkplätzen ausgestattet. Auf der restlichen Fläche soll der Biergarten entstehen.
Wirtin Lepple hat schon genaue Vorstellungen, wie der Biergarten aussehen soll. Sie träumt von einer „kleinen, grünen Oase“. An den Mauern rings um den Hof soll Efeu ranken. Mit Pflanztrögen und Blumen will die 41-Jährige für Gemütlichkeit sorgen. Zudem werden zwei Bäume gepflanzt – allerdings nicht die für einen Biergarten so typischen Kastanien. „Die werden mit der Zeit zu groß“, sagt Lepple. Auch bei der Bestuhlung stehe Gemütlichkeit an erster Stelle. Statt Bierbänken will die Wirtin bequeme Sitzmöbel aus Akazienholz mit Arm- und Rückenlehne aufstellen. Eine Mischung aus modern und rustikal soll es werden. Wann der Biergartenbetrieb startet, kann Lepple noch nicht sagen. „Wir müssen abwarten, wie die Arbeiten vorangehen.“Auch die Genehmigung des Landratsamtes könne dauern. Der reguläre Biergartenbetrieb werde erst im kommenden Jahr starten. Sie kann sich vorstellen, schon im Herbst einige Sonderveranstaltungen im Biergarten zu organisieren. Die Stammgäste freuen sich. „Sie haben gleich gefragt, wann ich das erste Weinfest veranstalte“, sagt Lepple. Doch bis es so weit ist, wird im Hinterhof des Vöhringer Wirtshauses noch ordentlich gewerkelt.