Sie kicken bei der Roboterfußball-WM in Sydney
Wettbewerb Vier Schüler des Lessing-Gymnasiums Neu-Ulm haben am „Robocup“-Turnier in Australien teilgenommen
Neu-Ulm/Sydney Vielfältige Natur, viel Sonne, Strand und Meer sowie imposante Metropolen – Australien ist und bleibt gerade bei jungen Leuten eines der beliebtesten Reiseziele. Der Traum vom Urlaub in Down Under ging für vier Schüler des Lessing-Gymnasiums Neu-Ulm in Erfüllung. Die Zehntklässler Julius Hense, Paul Thierer, Christoph Brune und Maximilian Schummer nahmen mit ihren selbst gebauten Robotern an der Weltmeisterschaft im Roboterfußball in Sydney teil. Für berichten die Jugendlichen von ihrem Abenteuer.
Die Anreise An einem heißen Freitagnachmittag sitzen wir am Ulmer Hauptbahnhof. Wir, vier Schüler aus der zehnten Klasse des Lessing-Gymnasiums und unser Schulleiter Martin Bader. Unser Ziel: die Roboterfußball-Weltmeisterschaft in Sydney. Dieses Ziel verfolgen wir schon seit Beginn des Schuljahres. Da aus Deutschland nur zwei Teams zugelassen werden, mussten wir uns erst gegen die deutsche Konkurrenz durchsetzen. Das ist uns mit dem Titelgewinn der deutschen Meisterschaft in Magdeburg auch gelungen. Gleich bringt uns der ICE nach Frankfurt, von dort geht es mit dem Flugzeug über Abu Dhabi nach Sydney. Zum dritten Mal werden wir an solch einer RoboterfußballWM teilnehmen. Viele Eindrücke und Erfahrungen wird diese Reise bringen – die Möglichkeit, sich mit Gleichaltrigen zu treffen und auszutauschen ebenso. Und natürlich werden wir sehen, wie sich unsere autonomen Roboter gegen die besten der Welt schlagen werden.
Endlich angekommen Die zwei anstrengenden Langstreckenflüge sind überstanden. Die Oper und die Har
Turnier Die Weltmeisterschaft im Roboterfußball findet seit 1997 einmal im Jahr an wechselnden Orten statt. Dabei treten rund 2000 Schüler, Studenten und Wissenschaftler gegeneinander an. Während der Wettbewerbe findet parallel ein Kongress statt, bei dem Neuheiten aus den Bereichen Künstliche Intelligenz und Robotik ausgetauscht werden.
Regeln Vier Roboter treten gegeneinander an. Die Regeln sind im Prinhaben wir schon gesehen. Jetzt gilt es, die volle Konzentration auf die WM zu richten. Bereits seit acht Uhr sind wir in einer Messehalle in Sydney an unserem Platz im Team-Bereich und bereiten uns auf den Wettbewerb am nächsten Tag vor. Wir packen aus, passen unsere Roboter an die Spielfelder und Lichtbedingungen an. Die Stimmung ist bei fast allen Teams angespannt. In den nächsten Tagen wird zwischen den Spielen kaum genug Zeit sein, um größere technische Probleme zu beheben. zip identisch mit denen beim echten Fußball, ändern sich aber stetig. Der Roboter darf allerdings nicht aus dem Spielfeld herausfahren.
Technik Der Neu-Ulmer FußballRoboter besteht aus zwei Platinen, drei Rädern und einem Henkel. Viele Einzelteile haben die Schüler selbst designt und mit dem 3D-Drucker der Schule gedruckt. Um den Ball zu erkennen, hat der Roboter Infrarotsensoren, die auf Licht reagieren. (az) Außerdem ist die Ungewissheit groß: Kein „Robocup“läuft wie geplant und wir sind umringt von Tausenden fremden Leuten.
Der Tag danach Der Wettbewerb ist vorüber. Von sieben Spielen haben wir fünf gewonnen und sind letztlich auf dem siebten von 27 Plätzen gelandet. Was wirklich zählt, ist aber ohnehin der Austausch mit den anderen Teams. Hier können wir viel lernen: Dass es für uns wesentlich platzsparendere Fototransistoren auch ohne Drahtanschlüsse gibt. Dass eine Freilaufdiobour-Bridge de vor Spannungsspitzen einer Spule schützt. Oder dass der Roboter den Ball in der Ballannahme nicht nur durch eine Lichtschranke, die vom Umgebungslicht abhängig ist, sondern auch durch die größere Leistungsaufnahme der Motoren, die durch die Reibung des Balls verursacht wird, erkennen kann. Nebenbei verbessern wir unser Englisch und treffen inspirierende Menschen aus aller Welt.
Alles auf Anfang Nach der Arbeit kommt das Vergnügen: Wir fahren in die Blue Mountains, nach Melbourne, die Great Ocean Road entlang und durch das Kangaroo Valley. Nach dem Rückflug geht alles wieder von vorne los: Neue Roboter wollen geplant, gebaut und programmiert werden. Jüngeren Schülern will unser Wissen weitergegeben werden. Denn das nächste Turnier ist bereits im Februar. Anstatt im International Convention Centre in Sydney dann im Wolfgang-Eychmüller-Haus in Vöhringen am Hettstedter Platz.
Von Julius Hense, Paul Thierer, Christoph Brune und Maximilian Schummer.
„Robocup“: Die Weltmeisterschaft im Roboterfußball