Neu-Ulmer Zeitung

Sie strampelt mit dem Rad zum Ursprung der Donau

- VON JULIA SCHÜTZ

Urlaub Unsere hat sich auf eine abenteuerl­iche Reise 200 Kilometer in Richtung Südwesten begeben

Ulm/Donaueschi­ngen Was mache ich in den Ferien? Diese Frage habe ich mir gestellt. Klar, den ganzen Tag faul im Bett liegen, ist nicht zu verachten. Aber ich wollte wenigstens ein paar Tage Urlaub machen. Dann kam ich auf die Idee, mit dem Rad von Ulm nach Donaueschi­ngen zu fahren. Von dieser abenteuerl­ichen Reise – 200 Kilometer an vier Tagen in Richtung Südwesten zum Ursprung der Donau – habe ich für

einen kleinen Reiseberic­ht verfasst.

Tag 1 Endlich ist das Wetter wieder besser. Die Sonne scheint, am Himmel ist keine Wolke zu sehen. Also mache ich mich auf den Weg. Alles läuft perfekt – bis ich meinen ersten Berg hochfahre und merke, dass mein Gepäck doch so einiges wiegt. Kurz vor Ehingen verfahre ich mich dann auch noch – ich schiebe es mal auf die mangelnde Beschilder­ung. Dank der Kunst des Landkarten­lesens bin ich aber schnell wieder auf der richtigen Route. In Ehingen angekommen beschließe ich spontan, mir die Stadt genauer anzusehen. Anschließe­nd geht es erst an der B311 und anschließe­nd wieder an der Donau entlang weiter Richtung Munderking­en zu einem Zeltplatz. Nachdem ich mein Zelt dort aufgebaut habe, gehe ich auch direkt schlafen – der Tag ist dann doch recht anstrengen­d gewesen.

Tag 2 Etwas später als geplant, aber dafür ausgeschla­fen mache ich mich wieder auf den Weg, die zweite Etappe wartet. Anfangs finde ich die Strecke noch schön. Ich fahre vorbei an zahllosen Feldern, sehe viele Störche und nur wenige Menschen. In Riedlingen versorge ich mich mit Unmengen an belegten Brötchen und fülle meine Wasservorr­äte auf. Dann kommt der für mich ödeste Teil meiner Reise. Die Donau fließt meilenweit entfernt meines Weges und ich fahre nur auf Schotterwe­gen inmitten der Felder. Derweil brennt mir die Sonne von oben auf den Kopf und auch auf kühlenden Wind hoffe ich vergeblich. Ich habe das Gefühl, einfach nicht vorwärtszu­kommen. Abends erreiche ich dann doch noch Sigmaringe­n. Völlig ausgelaugt springe ich nur noch kurz in die Donau und anschließe­nd unter die Dusche, um mich nach einem ausgiebige­n Abendessen schlafen zu legen. Es kann nur besser werden.

Tag 3 Und das wird es. Die dritte Etappe – und das schönste Stück von allen – beginnt mit strahlende­m Sonnensche­in. Entlang riesiger Kalkfelsen und Wälder führt mich meine Reise in Richtung Tuttlingen. Etwas weiter, in Immendinge­n, will ich die Donauversi­ckerung sehen – Fehlanzeig­e. Schuld ist wohl der Regen in den vergangene­n Wochen. Ich mache trotzdem das Beste draus und hüpfe zur Abkühlung eben flott ins Wasser hinein.

Tag 4 Der letzte Tag empfängt mich mit Regen. In eine Regenjacke gehüllt mache ich mich auf den Weg, die letzten 20 Kilometer warten. Die Donau wird lange Zeit immer kleiner, dann ist es geschafft. Endlich habe ich die Abzweigung zum Donauzusam­menfluss und den Ursprung der Donau gefunden.

Fazit Man muss nicht mit dem Flugzeug stundenlan­g fliegen, um einen tollen Urlaub zu erleben. Es gibt genug spannende Orte vor der eigenen Haustür. Auch wenn mein Urlaub mit Anstrengun­g verbunden war, kann ich es nur jedem weiterempf­ehlen. Es lohnt sich, für ein paar Tage rauszukomm­en. Man trifft dabei so viele tolle Leute und macht einmalige Erfahrunge­n.

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Fotos: Julia Schütz Am Geburtsort der jungen Donau, in Donaueschi­ngen, ist die sanierte Donauquell­e zu finden. Von Ulm aus liegt die Stadt knapp 200 Kilometer entfernt.
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K!ar.Texterin Julia Schütz fuhr mit dem Rad zum Ursprung der Donau.

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