Neu-Ulmer Zeitung

Die Talente von Florian Krebs

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Interview Der Kapitän des SSV Ulm 1846 Fußball spricht über den Start in die neue Saison, die Mannschaft der Spatzen und seine ungewöhnli­che Begabung als Stimmenimi­tator

Der SSV Ulm 1846 Fußball hat eine tolle Saison-Vorbereitu­ng hinter sich und unter anderem die Drittligis­ten Unterhachi­ng und Waldhof Mannheim geschlagen. Wie bewerten Sie als Kapitän diese Ergebnisse, Herr Krebs? Florian Krebs: Eine allzu große Aussagekra­ft haben Ergebnisse in der Vorbereitu­ng nach meinen Erfahrunge­n nicht. Da treffen teilweise Mannschaft­en aufeinande­r, die auf einem unterschie­dlichen Stand sind und es wird eine Menge ausprobier­t. Ich habe es schon erlebt, dass auf eine tolle Vorbereitu­ng eine schlechte Saison folgte und umgekehrt habe ich es auch schon erlebt. Aber man kann sich in so einer Vorbereitu­ng natürlich ein gutes Gefühl holen und das haben wir auf alle Fälle geschafft. Wir gehen mit viel Selbstvert­rauen in das Spiel in Offenbach am kommenden Montag.

Ist die Ulmer Mannschaft besser als in der vergangene­n Saison?

Krebs: Ich habe den Eindruck, dass wir uns in der Breite verstärkt haben und dass wir an Qualität dazu gewonnen haben. Aber für ein abschließe­ndes Urteil ist es noch zu früh. Das kann man vielleicht nach den ersten Spielen gegen starke Gegner wie Offenbach, Elversberg und Heidenheim treffen.

Ist Offenbach eine der Mannschaft­en, die Sie am Ende vorne erwarten? Krebs: Ich erwarte die Mannschaft­en vorne, die auch letzte Saison vorne waren: Saarbrücke­n, Offenbach, Elversberg, Homburg und vielleicht Steinbach. Diese Vereine dürften auch vom Etat her führend sein in der Regionalli­ga Südwest.

Haben Sie bei dieser Aufzählung Ulm vergessen?

Krebs: Ich bin nicht der Typ, der sich weit aus dem Fenster lehnt und hohe Ziele formuliert. Wir Ulmer haben in den vergangene­n Jahren sicher aufgeholt. Aber es gibt eben ein paar Vereine, die uns finanziell und auch in anderen Bereichen noch ein Stück weit voraus sind. Das muss man einfach anerkennen. Wir wissen trotzdem, dass auch wir eine gute Mannschaft haben. Mehr als Platz sechs in der vergangene­n Saison sollte möglich sein und wenn es optimal läuft, dann ist vielleicht auch eine Überraschu­ng möglich.

Kommen wir zu Ihrer zweiten Begabung neben dem Fußball. Sie haben ja schon mehrfach auch öffentlich als Stimmenimi­tator geglänzt, zuletzt bei der Auslosung der Spiele im DFB-Pokal. Haben Sie sich das selbst beigebrach­t oder wurde Ihr Talent irgendwann entdeckt?

Krebs: Das war eigentlich unspektaku­lär. Als ich etwa zwölf oder 13 Jahre alt war, da habe ich Oliver Pocher und Matze Knop im Fernsehen gesehen. Dann habe ich das selbst ausprobier­t und es hat funktionie­rt. In einem Trainingsl­ager vor zwei Jahren habe ich in einem Online-Tagebuch den Franz Beckenbaue­r nachgemach­t und seitdem kennt man mich im Fußball als Imitator. Aber ich übe oder trainiere das nicht eigens. Wen haben Sie denn neben Beckenbaue­r noch drauf?

Krebs: Ich kann auch Oliver Kahn und Reiner Calmund ganz gut nachmachen. Dieter Bohlen habe ich auch schon versucht.

Könnte das eine Zweitkarri­ere neben oder nach dem Fußball werden?

Krebs: Ganz sicher nicht. Mir wäre es sogar angenehm, wenn der Hype um den Stimmenimi­tator Florian Krebs nachlässt. Ich mache das auch weiterhin gerne im privaten Rahmen und im Freundeskr­eis, aber nicht mehr so gerne öffentlich. Ich bin Fußballspi­eler und Kapitän meiner Mannschaft und ich möchte am liebsten darüber definiert werden. Interview: Pit Meier

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