Schwänzen für einen billigen Flug
Immer wieder gab es Vorfälle. Auch jetzt?
Memmingen/München Man muss kein Prophet sein, um das vorherzusagen: Es wird voll werden. Richtig voll. Am ersten bayerischen Ferienwochenende werden sich abertausende Menschen vor den Ticketschaltern und Sicherheitskontrollen der Flughäfen drängen, um dann – endlich – gen Süden zu entfliegen.
In den vergangenen Jahren machten immer wieder Eltern Schlagzeilen, die – um diesem Zirkus zu entgehen und billigere Flugtickets zu erwischen – einfach schon ein paar Tage früher in die Ferien starteten und ihre Kinder die Schule schwänzen ließen. Besonders auffällig war die Situation kurz vor den Pfingstferien im Jahr 2018: Damals hatte die Polizei an Flughäfen in Bayern rund 20 Familien erwischt, die ihre Kinder die Schule schwänzen ließen.
Und wie sieht es jetzt aus, kurz vor dem Beginn der Sommerferien? Man habe noch keine Schwänzer erwischt, teilte die Landespolizei am Münchner Flughafen am Donnerstag mit. Es gebe aber auch keine großflächigen Kontrollen, es werde nur im Rahmen der normalen Streife nach schulpflichtigen Kindern Ausschau gehalten. Ähnliches berichtet ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West über die Kontrollen am Allgäu Airport in Memmingen: „Bisher gab es keine Fälle“sagt er. Gezielte oder verstärkte Kontrollen fänden auch hier nicht statt. „Wir machen die normalen Ausreisekontrollen.“Wenn Eltern mit schwänzenden Kindern erwischt werden, würden diese den Schulen gemeldet. Eine Straftat ist das unerlaubte Fernbleiben vom Unterricht in Bayern übrigens nicht, aber eine Ordnungswidrigkeit.
Wie voll es denn nun wirklich wird, verraten die Prognosen der Airports: Die Flughäfen in München und Nürnberg erwarten am Wochenende 440000 Passagiere. Für die gesamten Sommerferien rechnet der Flughafen München mit bis zu sieben Millionen Passagieren. 53 259 Flüge seien angemeldet worden. Das sind gut 1000 Flüge mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Allgäu Airport Memmingen rechnet mit 280000 Passagieren in den Sommerferien – das ist ein Plus von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr. (mit dpa)